„Das Brüllen ging durch Mark und Bein!”Nieuwegein steht unter Schock – Trauer um erstochene Sohani (11)

Blumen, Kuscheltiere und Karten liegen an der Stelle, an der das elfjährige Mädchen erstochen wurde.
Blumen, Kuscheltiere und Karten liegen an der Stelle, an der das elfjährige Mädchen erstochen wurde.
dpa picture alliance

„Ein großer Alptraum!”
Sohani stirbt am Samstagnachmittag in einer Reihenhaussiedlung im niederländischen Nieuwegein. Ein 29-Jähriger soll das Mädchen erstochen haben. Laut Augenzeugen ist er bei der Tat „verwirrt”. Niemand kann sich die grausame Tat erklären.

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Marije van Beukering, die Bürgermeisterin von Nieuwegein, erinnert sich an den Moment, als sie über die Tat informiert wird. „Da habe ich tatsächlich an die Eltern gedacht. Ich bin selbst auch Mutter und Sie können sich nicht vorstellen, was für eine Botschaft das für diese Eltern sein muss”, sagt sie RTL Nieuws. Sie verspricht der Familie und den Angehörigen Hilfe. „Ich finde es auch besonders wichtig, dass wir als Kommune zeigen, dass wir sie dort unterstützen wollen, wo sie diese Hilfe gebrauchen können”, so van Beukering.

Der Mann greift das Mädchen vor den Augen Gleichaltriger „aus heiterem Himmel” an, so beschreiben Augenzeugen die Szene. Sohani, wie das Opfer laut mehrerer übereinstimmender Berichte lokaler Medien heißen soll, erliegt noch vor Ort ihren Verletzungen. „Es ist ein stockfinsterer Tag für Nieuwegein. Es ist ein großer Albtraum, dass so etwas passieren konnte. Ich kann mir vorstellen, dass die Nachbarschaft hier sehr schockiert ist. Ich bin es auch”, sagt die Bürgermeisterin.

Ob die Elfjährige den mutmaßlichen Täter gekannt hat, ist offiziell noch Gegenstand der Ermittlungen. Erste Erkenntnisse legen aber nahe, dass es sich bei Sohani um ein Zufallsopfer gehandelt haben könnte. „Dieses Szenario ist sehr real“, sagt ein Polizeisprecher der Onlinezeitung NU.nl.

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Jugendliche suchen Trost an der Stelle, an der ein 11-jähriges Mädchen erstochen wurde.
Jugendliche suchen Trost an der Stelle, an der ein 11-jähriges Mädchen erstochen wurde.
IMAGO/ANP
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Der 29-jährige Tatverdächtige sitzt inzwischen in Untersuchungshaft. Er hat die niederländische und marokkanische Staatsangehörigkeit, bestätigt die Polizei und dementiert damit frühere Berichte, dass es sich um einen Syrer gehandelt habe. Über sein Motiv ist nichts bekannt.

Anwohner hätten sich bereits seit längerem Sorgen wegen seines „mehrfach auffälligen Verhaltens” gemacht, berichtet der niederländische De Telegraaf. Demnach habe es mindestens drei Anzeigen gegen ihn gegeben. Die Ermittler überprüfen derzeit, ob die Angaben stimmen.

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„Ich lebe hier seit fünfzig Jahren und an sich ist eine sehr ruhige Straße, in der sich die Menschen kennen. In letzter Zeit sind aber einige neue Leute hinzugekommen”, sagt ein namentlich nicht genannter Nachbar zu RTL Nieuws. Die Tat habe sich direkt vor seinem Haus abgespielt. „Das Brüllen ging durch Mark und Bein”, erinnert er sich. „Mir fehlen die Worte dafür. Es ist wirklich schlimm”. (sbl)