„Unsere Kinder atmen Luft voller Mücken“

Mückenalarm und Monster-Spinnen! Toskana-Paradies wird zur Hölle

Bürger fordern Notstand in idyllischem Badeort!
Orbetello – ein malerisches Städtchen in der italienischen Toskana, das normalerweise für seine natürliche Schönheit und die Lagune, in der sogar Flamingos brüten, bekannt ist. Dieser Ort wird gerade von einer Mückenplage heimgesucht, die den Alltag zur Qual macht.

„Wir können unsere Fenster nicht mehr öffnen“

Die Bewohner sind verzweifelt, wie die italienische Nachrichtenagentur Ansa berichtet. „Wir können unsere Fenster nicht mehr öffnen. Wir sind zu Hause eingesperrt wie in der Zeit von Covid“, heißt es in einer Petition auf der Onlineplattform change.org, die bereits über 20.500 Unterschriften (Stand: 22. März, 9 Uhr) gesammelt hat. Die Mücken machen nicht nur das Leben in den eigenen vier Wänden zur Hölle, sondern auch den Schulweg der Kinder und das Autofahren in der Dunkelheit. „Unsere Kinder gehen zur Schule, […], und atmen Luft voller Mücken.“

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Doch damit nicht genug. Die Mückenplage hat eine weitere, schaurige Folge: riesige Spinnen. „Wie es in der Vergangenheit schon vorkam, konnten tote Mücken von Spinnen gefressen werden, was ebenfalls zum Phänomen abnormal großer Spinnen führte“, erklärt Alessio Segoni, der Initiator der Petition.

Orbetello: Ein idyllisches Toskana-Paradies, das derzeit unter einer Mückenplage leidet.
Orbetello: Ein idyllisches Toskana-Paradies, das derzeit unter einer Mückenplage leidet.
picture alliance

Die Bewohner von Orbetello fordern nun, dass der Notstand ausgerufen wird und dringende Maßnahmen ergriffen werden, um die Mückenplage zu beenden. Sie machen die ineffektive Bewirtschaftung der Lagune für das Desaster verantwortlich.

Natur-Desaster begünstigte offenbar Mückenplage

Die Mückenplage ist das Ergebnis einer Reihe von Fehlentscheidungen und Versäumnissen in der Bewirtschaftung der Lagune, so die Bewohner. Im vergangenen Sommer spielte sich bereits ein Natur-Desaster in der Lagune ab, als tonnenweise tote Fische an der Oberfläche trieben. Dieses Ungleichgewicht in der Natur hat vermutlich die explosionsartige Vermehrung der Mücken begünstigt.

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Mücken in Orbetello stechen immerhin nicht

„Wir versuchen, die Sache in den Griff zu bekommen. Dafür haben wir 300.000 Euro bereitgestellt, für eine ganze Reihe von Maßnahmen, denn wir wollen die Oster- und Sommersaison retten“, erklärt der Bürgermeister von Orbetello, Andre Casamenti, im RTL-Interview. Immerhin gibt es eine gute Nachricht für Urlauber in Orbetello: Die Mücken stechen nicht.

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Das Umweltministerium hat versprochen, die „anormale Ausbreitung“ der Mücken schnell anzugehen. Ob Biozide oder andere zugelassene Schädlingsbekämpfungsmittel für die Lagune von Orbetello infrage kommen, muss das zuständige Gesundheitsministerium entscheiden. Bis dahin bleibt den 14.100 Bewohnern von Orbetello nur, sich in ihren Häusern zu verschanzen und auf bessere Zeiten zu hoffen. (gsc)