Supervulkan könnte jederzeit ausbrechenItalien kommt nicht zur Ruhe – Erdbeben-Alarm in beliebter Urlaubsregion

03.11.2023, Italien, Pozzuoli: Die Stadt Pozzuoli im Westen der italienischen Millionenmetropole Neapel. Die Stadt liegt auf dem Supervulkan Campi Flegrei, wo Experten nach einer Serie von Erdbeben Schlimmeres befürchten. (Zu dpa: «Die Angst spielt mit - Neapel in Sorge vor Supervulkan») Foto: Christoph Sator/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Experten befürchten nach einer Serie von Erdbeben für die Stadt Pozzuoli Schlimmeres. (Archivbild)
lfo, dpa, Christoph Sator

Die Angst spielt mit!
In den vergangenen Tagen wurden die Italiener von einer Reihe starker Erdbeben erschüttert. Besonders betroffen sind die süditalienischen Regionen Basilikata, Apulien und das Gebiet um den Supervulkan Campi Flegrei nahe Neapel.

Supervulkan Campi Flegrei sorgt für Unruhe

Das Epizentrum befand sich in einer Tiefe von 2 km in der Nähe der Via Napoli in Pozzuoli.
Auf den Straßen in den Stadtvierteln Fuorigrotta und Bagnoli verursachten herabfallende Trümmer Schäden an Autos.
IMAGO/Gruppo LiveMedia

Das jüngste Beben mit einer Stärke von 4,2 auf der Richter-Skala wurde am Samstag um 10 Uhr in den Städten Potenza und Matera gespürt. Viele Menschen rannten in Panik auf die Straßen, berichten italienische Medien. Opfer wurden zunächst nicht gemeldet. Es kam allerdings zu Schäden.

Besonders besorgniserregend ist die Lage in der Region um die sogenannten Phlegräischen Felder, hier befindet sich der Supervulkan Campi Flegrei. Dort wurde am Samstag ein Erdbeben der Stärke 3,9 registriert, nachdem es am Donnerstag bereits eine Erschütterung der Stärke 4,4 gab. Die Angst unter der Bevölkerung wächst: Viele Menschen verbrachten die Nacht in Autos oder in Notunterkünften des Roten Kreuzes, weil sie Nachbeben fürchteten.

Der Supervulkan gilt als einer der gefährlichsten der Welt. Denn seine Eruption könnte katastrophale Folgen haben. Experten betonen jedoch, dass es aktuell keine Hinweise auf einen bevorstehenden Ausbruch gibt. Trotzdem setzt sich die Verformung des Bodens mit hoher Geschwindigkeit fort – ein Alarmsignal, das Wissenschaftler genau beobachten.

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Regierung investiert 600 Millionen in erdbebensichere Infstruktur

Die italienische Regierung reagiert auf die wachsende Angst und plant verstärkte Investitionen in erdbebensichere Infrastruktur. In den nächsten fünf Jahren sollen 600 Millionen Euro in den Schutz von Schulen, öffentlichen Gebäuden und kritischen Einrichtungen fließen. Acht Baustellen in Neapel und Pozzuoli starten bereits im Juni.

Am Freitagabend erschütterte ein Beben der Stärke 4,6 auch die Provinz Foggia in Apulien. Das Epizentrum lag in nur einem Kilometer Tiefe, weshalb das Beben auch in den angrenzenden Regionen Molise, Abruzzen und Basilitkata deutlich zu spüren war. Experten stellten jedoch klar, dass dieses Erdbeben nicht mit dem Beben im Großraum Neapel zusammenhängt.

Mitten in der Nacht fliehen die Menschen nach dem Erdbeben in Campi Flegrei aus Angst auf die Straße.
Mitten in der Nacht fliehen die Menschen nach dem Erdbeben in Campi Flegrei aus Angst auf die Straße.
Actionpress

Erdbeben in der Region sind keine Seltenheit – doch die aktuelle Häufung macht vielen Italienern Angst. Besonders die Region um den Supervulkan Campi Flegrei ist hochsensibel. Obwohl Wissenschaftler keinen direkten Vulkanausbruch erwarten, bleibt die Lage angespannt. (kra)