Das Messer versteckt er hinterm Rücken – und sticht zu!18-Jähriger soll seine Mutter getötet haben

Ein junger Mann steht wegen Mordes an seiner Mutter vor Gericht.
Ein junger Mann steht wegen Mordes an seiner Mutter vor Gericht.
RTL Nord
von Rafael Fleischmann, Johanna Kroke und Johanna Werning

Führte ein Streit zum Messer-Angriff?
Einem damals 18-Jährigen wird vorgeworfen, seine Mutter heimtückisch ermordet zu haben. Am Landgericht Flensburg beginnt am Mittwoch (13. November) der Prozess gegen den jungen Mann. Das Motiv für den tödlichen Angriff: Ein Streitgespräch zwischen Mutter und Sohn, heißt es von der Anklage.

Drei Stiche in Hals und Nacken

Sachlich und nüchtern schildert der junge Mann, was sich am Morgen des 30. April in der Wohnung seiner Mutter abgespielt hat. Der damals 18-Jährige habe sich in der Küche aufgehalten. Als seine Mutter dann den Raum betritt, habe er ihr mit einem Messer zweimal in den Hals gestochen, dann ein weiteres Mal von hinten in den Nacken. Mit einem Kugelschreiber zeigt er vor Gericht, wie er es gemacht haben will.

Laut der Staatsanwaltschaft soll der Mann das Messer zunächst hinter dem Rücken versteckt haben. Die Anklage wirft ihm einen heimtückischen Mord vor. Auslöser für die Gewalttat soll demnach ein Gespräch zwischen Mutter und Sohn gewesen sein, das den damals 18-Jährigen nach eigenen Angaben sehr aufgebracht habe.

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Brüder seien nicht seine Brüder, Vater nicht sein Vater

Der junge Mann wurde früheren Polizeiangaben zufolge in Deutschland geboren, lebt aber jahrelang im Irak. Erst einige Wochen vor der Tat zieht er wieder in den Haushalt seiner Mutter. Doch er fühlt sich nicht wohl, will zurück zu seinen Geschwistern und seinem Vater. Die Mutter sei dagegen gewesen, sie habe ihn nicht gehen lassen.

Genau darum sei es vor der Tat gegangen. Das Gespräch eskaliert, die Mutter habe ihm an den Kopf geworfen: „Deine Brüder sind nicht deine Brüder, dein Vater ist nicht dein Vater.“ Ein Moment, in dem die Welt des jungen Mannes zusammengebrochen sei. „Ich habe schwarz gesehen, konnte es nicht glauben“, sagt er vor Gericht.

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Nach der Tat flieht er nach Frankreich

Nach der Tat setzt er sich nach Frankreich ab. Hier wird er am 7. Mai festgenommen, sitzt seither in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft sieht in dem Fall das Mordmerkmal der Heimtücke als gegeben. Die Mutter habe den Angriff nicht kommen sehen, erklärt Gerichtssprecher Stefan Wolf.

Die Kammer müsse nun prüfen, ob der Angeklagte nach Jugend- oder Erwachsenenstrafrecht verurteilt werde. Den jungen Mann könnte dann entweder eine Freiheitsstrafe von maximal zehn Jahren oder sogar eine lebenslange Haftstrafe erwarten. Für die Verhandlung sind Termine bis Ende Januar angesetzt.