Prozess um Messerangriff auf Spielplatz„Lebenslang” für den Täter – Mutter und Schwester des getöteten Tolga (14) im RTL-Interview

von Valerio Magno, Nadine Becker und Jan Luhrenberg

Sie kämpfen für Gerechtigkeit für Tolga I. (†14)!
Der Teenager aus Menden (Nordrhein-Westfalen) wird vor rund einem halben Jahr das Opfer einer brutalen Messerattacke – und stirbt. Jetzt kommt der Fall, der ganz Deutschland bewegt, vor Gericht. Für seine Mutter Tashmiran (41) und Schwester Gjülperi (18) ist das ein schwerer Gang. Denn: Der tragische Tod belastet sie, belastet die gesamte Familie enorm – wie sie im RTL-Interview vor Prozessstart schonungslos offenlegen.

Tolgas (†14) Mutter vor Prozess: „Mein Herz ist kaputt”

„Im Gericht kommt alles raus”, sagt Mutter Tashmiran. „Für eine Mutter, also für mich, ist das ganz schwer.” Und weiter: „Wenn ich die Wahrheit höre, dann tut es mir sehr weh.”

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Vieles erinnert die 41-Jährige an ihren so sehr geliebten Sohn, der nun nicht mehr da ist. Wenn sie zu Hause in der Wohnung ist, wenn sie draußen ist – die Gedanken an Tolga und die schlimmen Bilder aus der Todesnacht lassen Tashmiran nicht los. Und das macht sie fertig: „Mein Herz ist kaputt.” Sie könne nicht schlafen und weine viel, verrät sie im RTL-Interview. Und sie sei krank, habe eine Depression.

In der Nacht zum 10. Mai 2025 wurde auf einem Spielplatz in Menden (NRW) der 14-jährige Tolga erstochen. Am 5. November 2025 beginnt der Prozess am Landgericht Arnsberg.
Ein Foto und eine Halskette als Erinnerung: Mutter Tashmiran I. (44) und Schwester Gjülperi I. (18) trauern um Tolga (†14).
RTL

Auch Schwester Gjülperi geht der Tod ihres Bruders unfassbar nahe: „Ich bin einfach sprachlos, was alles passiert ist.“ Und weiter: „Es gab nicht einen Tag, an dem ich wegen meinem Bruder nicht geweint habe.”

Genau wie ihre Mutter wird die 18-Jährige im Zuge des Prozesses aussagen – damit der Täter mit dem Urteil seine nach Ansicht der Familie gerechte Strafe erhält. Gjülperi: „Meine ganze Familie, meine Mama, meine Schwester, ich, jeder von Tolgas Freunden will, dass der Täter, dass er lebenslang bekommt.” Und nicht nur das: Auch die anderen Angeklagten, die ganzen anderen Jungs, die dabei gewesen sein sollen, sollten für die schlimme Tat streng zur Rechenschaft gezogen werden.

17-Jähriger soll mehrfach mit Messer zugestochen haben

In der Nacht zum Samstag (10. Mai) kommt es auf einem Spielplatz in Menden zur Blut-Tat: Tolga wird niedergestochen und stirbt aufgrund der schweren Stichverletzungen wenig später im Krankenhaus. Laut Polizei und Staatsanwaltschaft soll es vorher zu einem Streit gekommen sein – vermutlich wegen eines E-Rollers. Der Tatverdächtige: Alexis R. (17), er flieht zunächst vom Tatort, lässt sich jedoch wenig später in einem Versteck in der Nähe seines Zuhauses widerstandslos festnehmen. Er kommt in U-Haft.

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Nun, am 5. November, beginnt der Prozess am Landgericht Arnsberg. Alexis R. wird Mord und versuchter Mord vorgeworfen, weil er auch einen weiteren Jugendlichen schwer verletzt haben soll. Insgesamt sind zehn Jugendliche angeklagt, die an dem gewalttätigen Angriff beteiligt gewesen sein sollen.

Tolga
Tolga wurde nur 14 Jahre alt. Auf Wunsch seiner Mutter zeigen wir sein Foto offen.
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Warum ist Tolga (†14) tot? Mutter hofft bei Prozess auf klare Antworten

Von dem Prozess erhofft sich Mutter Tashmiran vor allem noch eins: Klarheit! Seit dem Abend der Tat quäle sie auch nach sechs Monaten diese eine Frage: Warum ist mein Sohn getötet worden? „Ich muss da stark sein”, sagt sie, wendet aber selbst ein: „Schaffe ich es, wenn ich das höre?”

Tashmiran ist sich bewusst: Ihr Sohn kommt leider nicht zurück und es kann nicht mehr so wie früher sein. Aber Tolga gerät niemals ganz in Vergessenheit!