Mutter des toten Teenagers in Menden erhebt schwere Vorwürfe

„Tolga wurde in eine Falle gelockt“

Dort, wo die Polizei einen Blutfleck mit Sand abgestreut hat, werden nach und nach mehr Blumen abgelegt.
Auf einem Spielplatz in Menden wurden Blumen abgelegt, um an den 14-Jährigen zu erinnern, der dort starb.
Roberto Pfeil/dpa

Auf dem Spielplatz in Menden toben schon wieder Kinder.
Nur ein paar Blumen und die mit Sand bestreuten Blutflecken auf dem Asphalt erinnern daran, dass in der Stadt im Sauerland etwas Schreckliches passiert ist. Der 17 Jahre alte Alexis R. soll den 14 Jahre alten Tolga I. dort in der Nacht zum Samstag erstochen haben. Tasmiran D., die Mutter des Opfers erzählt der Bild, dass der Täter ihrem Sohn aufgelauert haben muss.

Blumen und eine Kerze liegen auf einem Schotterplatz vor dem Eingang zum Spielplatz, auf dem in der Nacht ein 17-Jähriger einen 14-Jährigen erstochen haben soll.
Blumen und eine Kerze liegen auf einem Schotterplatz vor dem Eingang zum Spielplatz, auf dem in der Nacht ein 17-Jähriger einen 14-Jährigen erstochen haben soll.
Bernd Thissen/dpa

Bekannter wollte, dass Tolga noch mal raus kommt

Tolga und seine Freundin hätten schon im Bett gelegen, als es am 9. Mai gegen 23 Uhr nochmal an der Tür geklingelt habe. Ein Bekannter des 14-Jährigen wollte, dass ihr Sohn. nochmal nach draußen kommt. „Wir wollten aber schlafen, deshalb habe ich ihn weggeschickt“, erzählt die Mutter des aus Mazedonien stammenden Jugendlichen in dem Interview.

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Sie habe sich laut Bild danach ins Bett gelegt, doch der Bekannte sei noch einmal vorbeigekommen. Offenbar ließ sich ihr Sohn dann doch überzeugen, mit dem Bekannten noch mal auf die Straße zu gehen. Seiner Freundin habe der 14-Jährige gesagt, er wolle noch eine Zigarette rauchen gehen. Ahnte er da vielleicht schon etwas? Denn zum Abschied sagte er laut Bild noch: „Egal, was passiert ... ich liebe dich.“

Mutter findet blutüberströmten Sohn auf dem Spielplatz

Kurz danach habe Tolgas große Schwester bei ihr angerufen, berichtet die trauernde Mutter in dem Bild-Interview. Sie sei besorgt gewesen und hatte von einem Bekannten gehört, dass etwas Schlimmes auf dem Spielplatz passiert sei. Die Mutter sei daraufhin sofort nach draußen gelaufen. „Ein Junge lag auf dem Boden. Schon von Weitem habe ich sein Käppi und seinen Pullover erkannt ... es war Tolga“, erzählt die 41-Jährige in dem Interview. Es sei alles voller Blut gewesen.

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Trotz mehrerer Reanimationsversuche stirbt ihr Sohn in dieser Nacht. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass es gegen 1.35 Uhr auf dem Spielplatz zum Streit zwischen mehreren Jugendlichen kam. Tolgas Mutter ist sich sicher, dass Alexis R. und ein weiterer Teenager vermummt auf ihren Sohn gewartet hätten. Als der 14-Jährige dann dazukam, soll der 17-Jährige mit einem Messer auf ihn losgegangen sein. Ein Freund ihres Sohnes, habe noch versucht ihn zu verteidigen – vergeblich. „Meine Welt ist in dieser Nacht zusammengebrochen“, sagt Tasmiran D. der Bild.

Fahndung nach Alexis R.
Alexis R. (17) soll einen 14-Jährigen in Menden getötet haben.
Polizei
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Gegen Alexis R. (17) wird wegen Mordes ermittelt

Der Tatverdächtige soll direkt nach dem Angriff geflohen sein. Die Polizei fand den 17-Jährigen am Samstagabend in einem Versteck. Er habe sich widerstandslos festnehmen lassen. Am Sonntag wurde er einem Haftrichter vorgeführt und sitzt seitdem in Untersuchungshaft. Gegen ihn wird wegen Mordes ermittelt. (jgr, mit dpa)