Auto rast in Menschenmenge − Augenzeugin sah Reanimation„Zum Schluss haben sie doch die Decke drüber machen müssen”
Mannheimer unter Schock!
Es ist ein sonniger Tag in Mannheim, als ein Auto plötzlich in eine Menschenmenge in der Innenstadt rast. Der Todesfahrer: Alexander S. aus Ludwigburg. Auch Marianne Perner ist vor Ort und muss Dinge beobachten, die die Mannheimerin so schnell nicht vergessen wird.
Bilder, die im Gedächtnis bleiben
Marianne Perner ist gerade mit einer Freundin Frühstücken im Obergeschoss eines Cafés nahe des Tatorts. Als sie aus dem Fenster nach unten schaut, sieht sie „die Wiederbelebung von der einen Frau, die da vorne am Paradeplatz lag. Das war echt schlimm.” Inzwischen weiß man, dass es sich um eine 83 Jahre alte Frau handelte, eines von zwei Todesopfern.
Die Rettungskräfte hätten sich große Mühe gegeben, die Verletzte zu reanimieren. „Zum Schluss haben sie doch die Decke drüber machen müssen”, schildert Marianne Perner ihre Beobachtungen. „Das bleibt mir jetzt auch noch eine Weile im Gedächtnis.” Dass sie und ihre Freundin zum Zeitpunkt der Tat im Café saßen, ist für sie ein Glücksfall: „Ich habe einen Schutzengel gehabt.”
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Auch Gerd Neumann ist in dem Moment des Crashs zusammen mit zwei Kollegen vor Ort, muss alles mit ansehen. Beinahe, so erzählt er, wird auch sein Begleiter von dem heranfahrenden Auto erfasst! „Hey, geh fort, geh fort, geh fort!”, mit diesen Worten warnt Gerd Neumanns Begleiter den gemeinsamen Kollegen gerade noch rechtzeitig. „Hätte ihn auch beinahe erwischt, so viel hätte gefehlt. Dann wäre mein Kollege auch noch dabei”, berichtet der Augenzeuge im Gespräch mit RTL. Der Schock sitze auch bei seinem knapp geretteten Begleiter tief: Wegen eines Nervenzusammenbruches sei er ins Krankenhaus gekommen. „Das tut einfach weh”, sagt Gerd Neumann.

„Ich habe ihr gesagt, sie soll drin bleiben”
Auch Vater Alexander Stahl erlebt bange Augenblicke: „Dann hatte ich über die Presse erfahren, dass es hier einen Anschlag gab und bin dann unverzüglich hierher gekommen.” Ob es sich wirklich um einen Anschlag gehandelt hat, ist derzeit noch unklar. Doch Alexander Stahls jugendliche Tochter Lilly ist zum Zeitpunkt der Tat mit drei Freundinnen in der Mannheimer Innenstadt unterwegs. Die Mädchen wollten shoppen gehen. Der Vater ist voller Sorge.
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Kurz darauf erhält Alexander Stahl die erleichternde Nachricht: Die Freundinnen halten sich in einem Bekleidungsgeschäft auf, sind in Sicherheit und werden dort von den Mitarbeitern umsorgt. „Ich habe ihr gesagt, sie soll drin bleiben, wenn die Lage unklar ist”, berichtet Alexander Stahl im Gespräch mit RTL. Nach zwei Stunden Wartezeit führt ein Polizist die Mädchen zum wartenden Vater. „Ich bin froh, dass sie wieder sind. Jetzt gehe ich nach Hause.” (xas)