Experten liefern erste ErkenntnisseHai mit Mega-Wunde auf Mallorca angespült – hat ein Fischer das Tier erschlagen?
Der Anblick des toten Tieres sorgte für Entsetzen – und Rätselraten.
Wer hat den Hai, der am Freitag am Stadtrand von Palma de Mallorca angespült wurde, so zugerichtet? Jetzt gibt es erste Erkenntnisse: Für die schlimme Wunde des Meeresbewohners könnte ein Fischer verantwortlich sein.
Palma de Mallorca: Strandbesucher machen „Selfies” mit totem Hai
Der tote Hai wird zunächst am Ufer der Playa Can Pere Antoni nahe dem Kongresspalast in Palma angespült, berichtet das Mallorca Magazin (MM). Strandbesucher betrachten das Tier, das schwere Verletzungen aufweist, aus der Nähe und machen „Selfies” mit ihm. Doch die Wellen, die den Kadaver ans Ufer gespült haben, tragen ihn auch wieder aufs Meer hinaus.
Einen Tag später schließlich können Mitarbeiter der Fundación Palma Aquarium, die sich um verletzte und tote Tiere im Meer kümmert, den toten Hai bergen. Spezialisten untersuchen den Kadaver und geben erste Details bekannt. Demnach handelt es sich um einen weiblichen Stumpfnasen-Sechskiemerhai (Hexanchus griseus), der auch als Grauhai bekannt ist, berichtet die Mallorca Zeitung (MZ).
Mallorca: Hai geriet vermutlich in Fischernetz
Ein Fischer ist nach Überzeugung der Experten für den Tod des Tieres verantwortlich. Der mehr als vier Meter lange Hai sei bereits stark verwest gewesen und habe eine auffällige Verletzung am Nacken gehabt, sagt Deborah Morrison, Direktorin der Stiftung des Palma Aquariums, zur MZ. Das, was die riesige Wunde verursacht habe, müsse „wie ein Hieb mit einer Axt” gewesen sein.
Für den Laien sehe die Verletzung aus wie ein Biss – tatsächlich handele es sich um eine gezielte Schlagverletzung, berichtet Morrison. Das Tier sei vermutlich versehentlich in ein Fischernetz geraten. Wegen seiner Größe und weil sie ihn nicht aus dem Wasser holen konnten, hätten die Fischer den Hai vielleicht angegriffen, um ihn loszuwerden.
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Grauhaie kommen selten an die Wasseroberfläche
Grauhaie leben in mehr als 1.000 Metern Tiefe und können bis zu fünf Meter lang und 300 Kilogramm schwer werden. Sichtungen an der Oberfläche sind äußerst selten und meist nur mit Unterwasserkameras möglich. „Manchmal steigen diese Tiere nachts zur Oberfläche auf, um zu fressen”, erläutert Morrison.
Verwendete Quellen: Mallorca Magazin, Mallorca Zeitung