Jetzt unterstüzt sie Kamala Harris

Kann ein Insta-Post von Taylor Swift die US-Wahl entscheiden?

von Esther Kusch

Rrrums! Ein Satz von Taylor Swift nach dem TV-Duell kann alles entscheiden.
Es war das erste Aufeinandertreffen von Kamala Harris und Donald Trump - und ein Schlüsselmoment im US-Wahlkampf. Auf der Bühne schenken sich die beiden nichts. Noch gewichtiger ist aber vielleicht etwas anderes: Amerikas größter Pop-Star hat sich nun klar positioniert! Kann das sogar die Wahl entscheiden?

Swift hat enormen Einfluss auf ihre „Swifties”

Die demokratische US-Präsidentschaftskandidatin Kamala Harris hat sich mit ihrem Kontrahenten Donald Trump eine hitzige TV-Debatte geliefert und sich im Anschluss überraschend die Unterstützung von US-Superstar Taylor Swift gesichert. Ein sehr wichtiges Signal – denn der Einfluss der Sängerin ist immens und dürfte den Wahlkampf merklich beeinflussen. Swifts Wort hat bei ihren Fans enormes Gewicht - vor allem bei jungen Frauen, einer wichtigen Wählergruppe.

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In ihrem Beitrag schreibt Swift, sie habe die Fernsehdebatte verfolgt. Es sei ein guter Zeitpunkt, sich über die jeweiligen Positionen der Kandidaten zu informieren. Mit Blick auf Harris schreibt Swift: „Ich halte sie für eine besonnene, begabte Führungspersönlichkeit und glaube, dass wir in diesem Land so viel mehr erreichen können, wenn wir von Ruhe und nicht von Chaos geleitet werden.“

Außerdem geht sie in ihrem Posting auf die gefälschten KI-Bilder ein, die Donald Trump von ihr verbreitet hat: „Kürzlich wurde ich darauf aufmerksam gemacht, dass auf der Website von Donald Trump KI veröffentlicht wurde, in der ich seine Präsidentschaftskandidatur fälschlicherweise unterstütze. Das hat meine Ängste in Bezug auf KI und die Gefahren der Verbreitung von Fehlinformationen geweckt. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich als Wähler sehr transparent über meine tatsächlichen Pläne für diese Wahl sein muss. Der einfachste Weg, Fehlinformationen zu bekämpfen, ist die Wahrheit.“

Ihren Post unterschreibt sie mit „Kinderlose Katzenlady“ – ein Seitenhieb auf Trumps Vize JD Vance, der den Begriff nutzte und behauptet hatte, kinderlose Frauen seien unglücklich. Die gefälschten KI-Bilder hatten schon viele Swifties auf die Palme gebracht. Einige hatten bereits begonnen, für Harris zu mobilisieren. Die „Swifties for Kamala Coalition“ wurde Ende August offiziell ins Leben gerufen und sammelte bei einer virtuellen Kundgebung mit Carole King und den Senatorinnen Elizabeth Warren und Kirsten Gillibrand mehr als 138.000 Dollar für die demokratische Kandidatin, berichtet der Guardian.

2020 hat der 34-jährige Mega-Star Joe Biden (81) unterstützt, ein einziger Instagram-Post von ihr führte zu 35.000 neuen Wählerregistrierungen, berichtet die New York Times.

Swift kommt aus einem wichtigen Swing State

Taylor Swift ist in den USA eine Art Lichtgestalt. Sie produziert einen Hit nach dem anderen, bricht bei Preisverleihungen regelmäßig Rekorde. Swift hat eine gewaltige Fangemeinde. Auf der Forbes-Liste der weltweit einflussreichsten Frauen landete Swift auf Rang fünf. Etwa 53 Prozent der Erwachsenen in den USA gaben in einer 2023 veröffentlichten Umfrage an, Swift-Fans zu sein. Diese gelten als sehr loyal. Wie die Künstlerin stammen die meisten ihrer Fans in den USA aus Vorstädten oder leben auf dem Land, viele Swift-Fans sind junge Frauen - eine wichtige Wählergruppe. Und: Die Sängerin ist im Swing State Pennsylvania geboren, der bei der Wahl besonders hart umkämpft ist. Noch dazu kommt der Segen des Stars in einem wichtigen Moment. Der Wahlkampf ist in der entscheidenden Phase. Bis zur Wahl am 5. November sind es weniger als acht Wochen, und die Briefwahl startet schon deutlich früher.

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US-Korrespondent Beckmeier: Swift gibt Harris Rückenwind

„Es geht ja darum, letztendlich auch die unentschlossenen Wählerinnen und Wähler für sich zu gewinnen“, sagt Andrea Römmele, Politikwissenschaftlerin an der Hertie School in Berlin im RTL-Interview. „Es geht natürlich auch darum, welchen Spin die Medien, die Beobachterinnen und Beobachter diesem Duell im Nachgang geben. Und da scheint sich doch herauszukristallisieren, dass Kamala Harris dieses Duell gewonnen hat. Und der große Preis gestern Abend war die Aussage von Taylor Swift, die ja Millionen von Followern auf den sozialen Medien hat und die ganz klar gesagt hat. Ich werde meine Stimme Kamala Harris geben.“

Auch US-Korrespondent Oliver Beckmeier teilt diese Ansicht: „Taylor Swift hat einfach eine enorm große Fanbasis hier in den Vereinigten Staaten, viele junge Wähler. Und um diese geht es auch. Sie sind eine sehr wichtige Wählergruppe für Harris und auch Trump.“ Swifts Positionierung gebe Harris enormen Rückenwind. „Da werden sich viele junge Menschen nun eher zu ihr hingezogen fühlen, für sie stimmen. Das ist ein großer Gewinn heute Morgen für Harris.“

Eine Umfrage aus diesem Jahr zeigt zudem: 18 Prozent der US-Wähler sagen, dass sie „eher“ oder „deutlich eher“ für einen Kandidaten stimmen würden, der von Taylor Swift unterstützt wird. Die Umfrage wurde von Redfield & Wilton Strategies für Newsweek geführt.

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(eku mit dpa)