„Werden ihn nicht im Stich lassen”
Riccardo (17) tötet eigene Familie - seine Großeltern halten trotzdem zu ihm

Es ist ein Familientreffen, das sich niemand wünscht!
In der Nacht vom 31. August auf den 1. September tötet der 17-jährige Riccardo in Paderno Dugnano (Italien) seinen Bruder Lorenzo (12), seine Mutter Daniela (49) und Vater Fabio (51). Riccardos Großeltern halten trotzdem zu ihm, in Kürze soll das erste Treffen nach dem Dreifachmord stattfinden.
Sie wollen ihm helfen
Seit einigen Tagen versucht der Anwalt von Riccardo (17) ein Treffen zwischen ihm und seinen Großeltern vom Gericht genehmigen zu lassen. Sowohl die Großeltern als auch der Onkel von Riccardo haben vermehrt betont, dass sie den 17-Jährigen trotz des Dreifachmords an seiner Familie unterstützen werden. Im Gespräch mit Rai News erklären sie: „Wir werden ihn nicht im Stich lassen.“
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Riccardos Anwalt Amedeo Rizza versucht derzeit eine psychiatrische Beratung für ein späteres Gutachten zu erwirken. Das soll feststellen, ob Riccardo zum Zeitpunkt des Dreifachmords psychisch beeinträchtigt war oder nicht. Weiterhin zielt sein Verteidiger darauf ab, den Vorwurf des Vorsatzes fallen zu lassen. Der wird bisher von der Staatsanwältin für Minderjährige in Mailand bestritten. Aktuell ist der 17-Jährige im Jugendgefängnis Beccaria inhaftiert.
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Ein letzter Abschied für die Angehörigen
Am Donnerstag (12. September) erhält Riccardos Anwalt die Genehmigung für ein Treffen mit dessen Großeltern. Es ist ein besonderer Tag, nicht nur für den 17-Jährigen. Denn ebenfalls an diesem Donnerstag findet die Beerdigung von Riccardos Familie statt. Sie wird vom Erzbischof von Mailand, Mario Delpini, unter Ausschluss der Öffentlichkeit geleitet. (rkm)
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