Wer hat Sharon (33) getötet?
Frau auf Nachtspaziergang erstochen – Polizei sucht mit Massen-DNA-Tests nach dem Täter

Der Angriff kommt aus dem Nichts!
Sharon Verzeni verlässt in der Nacht vom 29. auf den 30. Juli noch mal das Haus. Die 33-Jährige setzt sich Kopfhörer auf und macht – wie so oft – einen kleinen Nachtspaziergang. Doch dieses Mal schlüpft sie danach nicht wieder zu ihrem Freund ins Bett. In einer ruhigen Wohngegend in Italien wird die Frau plötzlich niedergestochen. Sie schafft es gerade noch, den Notruf zu wählen, doch die Retter können ihr nicht mehr helfen. Sharon erliegt wenig später ihren schweren Verletzungen.
Wer ist der nächtliche Angreifer von Terno d’Isola
Auch fast drei Wochen nach der Attacke auf die Barkeeperin aus Terno d’Isola, einem Ort am Stadtrand von Bergamo, steht die Polizei noch immer vor einem Rätsel. Wer war der nächtliche Angreifer? Obwohl kurz nach dem Messerangriff schnell Zeugen und Einsatzkräfte am Tatort in der Via Castegnate sind, sieht niemand den Täter flüchten, berichtet der italienische Sender Rai News. Auch Überwachungskameras in der Nachbarschaft zeichnen nur Sharon kurz vor ihrem Tod auf. Ein Täter ist nicht zu sehen.
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Kannte sich der Killer der 33-Jährigen so gut aus? Hatte er die Bluttat minutiös geplant? Oder hatte er einfach riesiges Glück? Die Ermittler prüfen nun vor allem eine Theorie: Wohnte der Messerstecher vielleicht direkt am Tatort und konnte so sofort wieder verschwinden, als Sharon blutend auf die Straße stürzte? Die Polizei ruft nun die Bewohner der Via Castegnate nach und nach zum DNA-Test auf.

Sharon sah den Angreifer nicht kommen
„Sie haben den DNA-Test bei meiner Frau gemacht und ich habe ihn auch gemacht, als sie mich darum gebeten haben“, sagt einer der Anwohner der Zeitung Eco di Bergamo. „Wir haben nichts zu verbergen.“ Er sei froh, dass die Polizei ihre Arbeit mache. In den nächsten Tagen sollen weitere Tests durchgeführt werden, heißt es in italienischen Medien.
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Die Obduktion ergibt: Sharon erleidet vier Messerstiche. Der Täter sticht sie dreimal in den Rücken und einmal in die Brust. Drei der Verletzungen sind tödlich, berichtet Rai News. Sharon sah den Täter offenbar nicht kommen. Die Rechtsmediziner fanden keine Abwehrverletzungen. Wahrscheinlich brach die 33-Jährige sofort zusammen.
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Polizei durchkämmt die ganze Nachbarschaft nach Spuren
Die Tatwaffe wurde Medienberichten zufolge bisher nicht gefunden. Tagelang sucht die Polizei in Mülltonnen, Gebüschen und Vorgärten in der Nachbarschaft. Wie der Bürgermeister auf der Facebookseite der Gemeinde mitteilt, stellt sogar die Müllabfuhr tagelang ihre Arbeit ein, damit nicht unbeabsichtigt Beweise verschwinden – vergeblich.
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Auch der Lebensgefährte der 33-Jährige wird stundenlang von der Polizei befragt. Er wird als Täter ausgeschlossen. Er lag an dem Abend schon im Bett, als seine Freundin noch eine Runde spazieren geht. Überwachungskameras eines Nachbarn zeigen, wie Sharon allein das Haus verlässt. Er kommt nicht heraus.
Eltern und Lebensgefährte trauern bei Sharons Beerdigung
Sharons Eltern stehen offenbar weiter fest zu ihm. Weil die Polizei das Haus des Paars nach der Tat sperrt, um Spuren zu sichern, nehmen sie den Freund ihrer toten Tochter kurzerhand bei sich im Haus auf. Auf Fotos von der Beerdigung sind sie zusammen mit ihm zu sehen. Offenbar geben sie sich gegenseitig Kraft in den schlimmsten Stunden ihres Lebens.

Doch auch wenn Sharon inzwischen beerdigt ist – ihr Killer läuft noch immer frei herum. „Wir rufen alle auf, die möglicherweise Informationen haben, die für die Ermittlung des Mordes an unseren Mitbürger Sharon relevant sind, sich mit dem Provinzkommando oder der nächsten Polizeistelle in Verbindung zu setzen“, bittet der Bürgermeister in einem weiteren Post. Die Polizei muss nun Spuren auswerten und einen Tatverdächtigen finden, damit in Terno d’Isola wieder Ruhe einkehrt. (jgr)