Mädchen kam vom Inliner Fahren nicht mehr nach Hause

Eiskalt vor Gericht! Killer (43) sieht Foto von ermordeter Mara-Sophie (17) – ohne Reaktion

Diepholz Andreas
Andreas B. hat bereits gestanden, Mara-Sophie umgebracht zu haben.
von David Meyer-Wilmes und Daniel Kandora

Dieser Tag ist für ihre Familie noch einmal ganz schwer.
Mara-Sophie ist tot. Die 17-Jährige will nur Inlineskates fahren, doch dann kommt sie nicht mehr nach Hause. Dann wird ihre Leiche in einem Straßengraben in Barenburg (LK Diepholz) gefunden. Ermordet haben soll die Schülerin ein 43-Jähriger. Am vorletzten Prozesstag muss er sich noch einmal ein Foto seines Opfers ansehen.

Mara-Sophie soll noch einmal lebendig werden

„Wir wollten Mara-Sophie nochmal ein Gesicht geben, sie lebendig werden lassen. Dass wir auch alle wissen, von wem sprechen wir eigentlich hier, um wen geht es, der leider nicht mehr bei uns sein kann”, erklärt Helen Wienands, die die Familie der Getöteten vertritt, im Gespräch mit RTL. Diese Aktion sei den Angehörigen sehr wichtig gewesen, weil es in so einem Strafverfahren viel um den mutmaßlichen Täter und seine Persönlichkeit gehe. Und der Angeklagte schaut sich das Foto auch an - aber fast teilnahmslos. Überhaupt zeigt Andreas während der Plädoyers keine Regung.

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Lebenslange Haft gefordert

Noch immer ist die Frage nach dem „Warum” offen. Selbst die Verteidigerin des 43-Jährigen erwähnt das an diesem Montag (8. Juli) im Gerichtssaal in Verden - und fordert, wie auch die Staatsanwältin, eine lebenslange Haft für einen Mord aus Heimtücke. Allerdings hatte die Staatsanwaltschaft vorher zusätzlich die Anordnung der Sicherungsverwahrung sowie die Feststellung der besonderen Schwere der Schuld gefordert - damit wäre eine vorzeitige Haftentlassung nach 15 Jahren nicht mehr so leicht möglich.

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Andreas B. gesteht die Tat

Andreas B. hat Mara-Sophie im September 2023 erstochen - da ist sich nicht nur die Staatsanwaltschaft sicher: Schon vor Beginn des Prozesses gesteht der Viehbauer die Tat. Danach lässt er sein Opfer wohl einfach in einem Straßengraben zurück. Drei Tage später soll er dann eine 30-Jährige mit einem Messer schwer verletzt haben - und kurz danach soll er eine 18-Jährige angefahren haben. „Es war Zufall, dass sie überlebt hat”, so die Staatsanwältin in ihrem Plädoyer.

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Alle drei Frauen waren Zufallsopfer, meint die Anklagevertreterin weiter. „Ich wünsche Ihnen, dass Sie irgendwann erkennen, was sie den Opfern angetan haben, dass sie überhaupt irgendwann die Chance haben, als nicht gefährlicher Mensch entlassen zu werden.”

Familie will endlich zur Ruhe kommen

Am 15. Juli soll das Urteil gesprochen werden. Dann, so die Hoffnung von Anwältin Helen Wienands, kann die Familie von Mara-Sophie vielleicht „ein bisschen zur Ruhe kommen.” Sie hofft auf die höchstmögliche Strafe - auch wenn kein Urteil dieser Welt Mara-Sophie wieder lebendig machen kann.