„Wir brauchen hier eine Trendumkehr“
Immer wieder Messerangriffe – das muss JETZT passieren
Brauchen wir ein generelles Waffenverbot?
Es vergeht kaum ein Tag, an dem es in Deutschland keinen Messerangriff mit Schwerverletzten oder sogar Toten gibt. Ob in Hamburg, Berlin, München oder einer anderen Stadt - die Berichte über diese Art von Attacken nehmen zu. Die Polizei fordert darum nun Konsequenzen in Form von strengen Verboten und harten Strafen.
Immer mehr Messerangriffe in Deutschland
Allein am vergangenen Wochenende ist es in Deutschland zu drei Messerangriffen gekommen. In einer U-Bahn in Berlin tötet ein Mann einen Mann mit einem Küchenmesser. Die Polizei schießt auf den Angreifer – dieser stirbt im Krankenhaus. In einer Disco in Trittau in Schleswig-Holstein ersticht ein Mann einen 21-Jährigen. An einer Bushaltestelle in Hamburg sticht ein Unbekannter auf eine Rollstuhlfahrerin und ihren Begleiter ein – und verletzt sie schwer.
Dass es immer mehr Messerangriffe gibt, spiegelt sich auch in der Kriminalstatistik 2024 wider: „Der Anteil der als ‚Messer-Angriff‘ erfassten Taten der gefährlichen und schweren Körperverletzung ist im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent angestiegen“, heißt es vom Bundeskriminalamt.
„Aus unserer Sicht unumgänglich“ – Polizei fordert generelles Waffenverbot
Dabei gibt es bereits erste Maßnahmen wie einzelne Waffenverbotszonen an Bahnhöfen oder in bestimmten Stadtteilen. Doch der Gewerkschaft der Polizei geht das nicht weit genug. „Es geht ja in erster Linie darum, nicht unbedingt nur Leute aufzuspüren, die dagegen verstoßen, sondern vor allem präventiv zu wirken“, sagt Sven Hüber von der Gewerkschaft der Polizei. „Wenn Sie mit dem Flugzeug fliegen, können Sie auch kein Messer mitnehmen. Und es gibt auch gar keine Anlässe, die denkbar sind, warum jemand in der U-Bahn oder im Bus oder im Regionalzug ein Messer braucht.“
Die Polizei fordert darum zum einen das stärkere Reglementieren des Verkaufs und zum anderen ein generelles Messerverbot – vor allem im öffentlichen Verkehrsraum. „Man muss auch die Befugnis dafür haben, in U-Bahn und S-Bahn Personen auch anlasslos zu kontrollieren, ob eben gegen das Mitführen von Messern verstoßen wird oder nicht“, so Hüber. „Das ist ein sicherlich etwas mühsamer Weg als bei den Flughäfen, aber aus unserer Sicht unumgänglich.“
Außerdem betont der stellvertretende GdP-Bundesvorsitzende, dass es harte Sanktionen geben muss: „Es muss vor allen Dingen auch richtige, harte Strafen geben, wenn jemand schon gegen das Mitführverbot verstößt. Das wirkt präventiv, das wirkt abschreckend.“
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Messerangriffe sollen härter bestraft werden
Erste Bundesländer wie Hessen haben bereits generelle Messerverbote in Bussen und Bahnen: „Wir müssen auch gesellschaftlich deutlich machen, dass Messer in Zügen, das Messer in Innenstädten nichts zu suchen haben. Wir brauchen hier eine Trendumkehr“, sagt Hessens Innenminister Roman Poseck (CDU) im RTL-Interview.
Auch die Bundespolitik will sich das Thema nun groß annehmen. Union und SPD wollen tatsächlich Körperverletzungen mit Waffen härter bestrafen. So steht es zumindest in ihrem gemeinsamen Koalitionsvertrag.