Wird ihr Tod nie aufgeklärt werden? Waren es Drogen? Bericht zum Horror-Fahrer von Esslingen gibt Rätsel auf

Der, der alles aufklären könnte, schweigt.
Das Leben von Antonella (†39) und ihren beiden Söhnen Alessio (†3) und Gabriel (†6) endet abrupt am 22. Oktober in Esslingen. Ein Autofahrer rast auf den Bürgersteig, überfährt Mutter und Kinder. Für sie kommt jede Hilfe zu spät. Jetzt ist das toxikologische Gutachten des 54-jährigen Autofahrers veröffentlicht worden.
Keine Chance für Antonella, Gabriel und Alessio
Und das gibt Rätsel auf. Denn eine Beeinflussung durch Alkohol und Drogen lag zum Unfallzeitpunkt nicht vor, geht aus einer Pressemitteilung hervor. Damit stehen immer noch große Fragezeichen hinter der Frage, wie es zu dem furchtbaren Unfall kam.
Lese-Tipp: Maria R. verlor ihr Kind und ihre Enkel: „Meine Tochter, sie war ein Engel auf Erden“
Klar ist: Der Audi des Mannes kommt an jenem Dienstag (22. Oktober) gegen 17 Uhr hinter einer Ampel von der Weilstraße in Esslingen ab, fährt auf den Bürgersteig, wo gerade Antonella und ihre beiden Söhne unterwegs sind. Es kommt zum Zusammenstoß. Die 39-Jährige und ihre Kinder sterben.
Lese-Tipp: Reporter schildert Eindrücke vor Ort: Plötzlich stehst du vor Menschen, die alles verloren haben
Im Video: Mutter von Antonella: „Die Schmerzen, die sind so groß”
Anwohner klagen über Raser
Die Anwohner der Straße warnen schon seit längerer Zeit vor einem Unfall an dieser Straße. Zwar gibt es hier ein Tempolimit von 50 km/h. Es gibt in unmittelbarer Nähe Kitas, Schulen, Vereine, Sporthallen. Schilder, die darauf hinweisen, gebe es nicht, berichten die Anwohner RTL. Eine Freundin von Antonella erzählt: „Und die fahren hier so unmöglich. Und es war klar, dass irgendwas passieren muss, bis irgendjemand mal auf die Idee kommt, hier ein scheiß Schild hinzustellen, damit niemand mehr so schnell fährt.”
Lese-Tipp: Ehemann erfährt auf der Arbeit, dass Frau und Kinder tot sind
Wie stark der Unfall die Gemeinde in Baden-Württemberg getroffen hat, zeigte ein Trauermarsch wenige Tage später. Schon in der Kirche reichte der Platz kaum aus, eng gedrängt standen die Menschen zusammen. Die Schlange, die im Anschluss zum Unfallort zog, schien kein Ende zu nehmen.
Lese-Tipp: Ganz Deutschland trauert um die Opfer von Esslingen
Der Autofahrer hat sich bislang nicht geäußert. Bei der Polizei macht er nach RTL-Information weiter Gebrauch von seinem Schweigerecht. Er sei weiterhin auf freiem Fuß, sei nur kurz ambulant versorgt worden, teilt die Behörde mit. Für Antonellas Freundin sind die neuesten Ergebnisse Grund für Zorn: „Es kann nicht sein, dass drei Menschen auf solch eine brutale Art und Weise aus dem Leben gerissen werden“, sagt sie. Sie sei empört, dass sich der Unfallfahrer nicht zu Wort gemeldet habe. „Er hat unrechtmäßig überholt, das wurde gesehen“, behauptet sie. Bis zur endgültigen Klärung der Unfallursache dürfte es noch dauern. Die Ermittlungen der Polizei dauern an. (eon)