Mutig gegen tötenden Messer-AttentäterAbschiebung gestoppt! Held von Aschaffenburg darf bleiben

Er wird für seinen Mut und seine Zivilcourage belohnt!
Als im Januar ein 28-Jähriger mit einem Messer auf eine Kindergartengruppe losgeht, einem Kind (2) und einem Mann (41) das Leben raubt, ist der somalische Flüchtling Ahmed Mohamed Odowaa sofort zur Stelle. Gemeinsam mit einem weiteren mutigen Helfer hilft er der Polizei bei der Festnahme des mutmaßlichen Täters. Doch als abgelehnter Asylbewerber soll er Deutschland in wenigen Monaten verlassen – eigentlich.
Abschiebung von Aschffenburg-Held nicht geplant
Der 30-jährige Held von Aschaffenburg muss Deutschland trotz eines abgelehnten Asylantrags vorerst nicht verlassen. Obwohl Odowaa bereits eine Anerkennung als Flüchtling in Italien erhielt, reist er trotzdem nach Deutschland weiter und beantragt Anfang 2024 erneut Asyl.
Doch: „Dies ist nach geltendem europäischen und deutschen Recht nicht vorgesehen“, erklärt Anna-Magdalena Haßkerl, stellvertretende Pressesprecherin des bayerischen Innenministeriums, auf RTL-Anfrage. Trotzdem stehe eine „Rückführung nach Italien“ aktuell „nicht im Raum“.
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Zuvor berichteten Medien von der drohenden Abschiebung, auch eine Kampagne zur Unterstützung von Odowaa wurde auf der Website change.org ins Leben gerufen. Diese beruhten auf einem Missverständnis, wie die Pressesprecherin nun bestätigt. „Duldungen werden regelmäßig befristet erteilt und entsprechend verlängert, so auch hier.“ Der 30-Jährige sei ein „wichtiger Zeuge“ in dem Verfahren, „weshalb er in Abstimmung mit der Justiz geduldet wird.“
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Ausländerbehörde plant Genehmigung der Beschäftigungserlaubnis
Laut Innenministerium kann der mutige Helfer auch darauf hoffen, länger in Deutschland bleiben zu dürfen: Die Ausländerbehörde will als nächsten Schritt einen Antrag des Somaliers auf Erteilung einer Beschäftigungserlaubnis genehmigen. „So kann er wunschgemäß arbeiten, seinen Lebensunterhalt möglichst bald selbst bestreiten und die Integrationsbemühungen intensivieren – und so die Voraussetzungen für eine Bleibeperspektive in Deutschland eröffnen, wenn er das möchte.“ Das bestätigt auch die Ausländerbehörde Unterfranken auf RTL-Nachfrage.
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In der Mitteilung des Innenministeriums heißt es weiter, dass Odowaa „bei der schrecklichen Gewalttat in Aschaffenburg in herausragender Weise Entschlossenheit und Mut bewiesen“ habe. „Er hat sich um Aschaffenburg und Bayern verdient gemacht und ein Beispiel für Zivilcourage gegeben, das Anerkennung und höchsten Respekt verdient.“
Ermittlungen nach Attentat in Aschaffenburg laufen noch
Am 22. Januar soll ein psychisch kranker Afghane in einem Park in Aschaffenburg einen zweijährigen Jungen und einen 41-Jährigen mit einem Messer getötet haben. Drei weitere Menschen wurden schwer verletzt. Die Ermittlungen in dem Fall sind noch nicht abgeschlossen. Möglicherweise beantragt die Staatsanwaltschaft ein sogenanntes Sicherungsverfahren, damit der Mann dauerhaft in einer Psychiatrie unterkommt. (mit dpa)