Einen Monat bevor die 15-Jährige verschwindet
Hauptverdächtiger im Vermisstenfall Lina bedroht Kassiererin: „Hör auf, sonst erledige ich dich“

Mit einem Lächeln kommt er in den Laden – dann zieht er ein Messer!
Im Fall der im Elsass verschwundenen Lina sammeln die Ermittler weiter Informationen über den Hauptverdächtigen Samuel G.. Dieser war unter anderem wegen eines Diebstahls in einem Supermarkt bekannt. Eine Überwachungskamera zeichnet die Schreckensmomente auf.
Zwei gewaltsame Diebstähle an einem Tag
Als sich die Schublade der Kasse öffnet, zögert der 43-Jährige keinen Moment. Er beugt sich weit über den Tresen und greift zu. Kimberley, die an diesem Tag hinter der Kasse steht, versucht, den Mann aufzuhalten. Im Gespräch mit dem französischen Sender BFMTV sagt sie: „Ich habe mich gewehrt und ihm gesagt: Nein, das machst du nicht.” Doch ihre Worte zeigen keine Wirkung. Der Mann zieht ein Messer und droht der Kassiererin: „Hör auf, oder ich stech dich ab.”
Mit dem Geld aus der Kasse verschwindet der Mann. Am selben Tag soll der Verdächtige außerdem eine 90-jährige Frau überfallen und ihre Handtasche gestohlen haben.
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Im Video: Lina (15) will zum Freund und kommt nicht an
Gestohlenes Auto bringt Samuel G. mit Vermisstenfall in Verbindung
Für die Polizei ist Samuel G. kein Unbekannter. Gegen ihn liegen bereits mehrere Vorstrafen vor, wie die Staatsanwaltschaft von Narbonne bekannt gibt. Demnach habe der 43-Jährige im Januar dieses Jahres eine Zollkontrolle verweigert, dabei habe sich herausgestellt, dass er unter Drogeneinfluss und mit einem gestohlenen Wagen unterwegs war. Für diese Taten wurde der Mann zu einer Geldstrafe verurteilt.
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Es ist derzeit nicht bekannt, ob es sich bei diesem Fahrzeug um das Auto handelt, dass die Polizei im Fall der vermissten Lina sicherstellen konnten. Wie die Staatsanwaltschaft Straßburg am vergangenen Freitag mitteilt, seien darin DNA-Spuren der 15-Jährigen entdeckt worden. Außerdem sei dieser Wagen zum Zeitpunkt ihres Verschwindens ganz in der Nähe gewesen. Das habe eine Auswertung von GPS-Positionsdaten ergeben, heißt es weiter.
Verdächtiger tot aufgefunden
Für die beiden Raubtaten hätte der 43-Jährige am 22. Juli vor dem Justizgericht in Besançon erscheinen sollen. Wenige Tage zuvor wird der Verdächtige jedoch erhängt in seinem Wohnort gefunden.
Ob ein Zusammenhang zwischen seinem Tod und den neuen Entwicklungen im Fall von Linas Verschwinden besteht, ist derzeit noch Teil der Ermittlungen. Auch andere Gründe könnten laut Polizei aktuell noch nicht ausgeschlossen werden. Eine mit dem Fall vertraute Quelle berichtet BFMTV, dass der Verdächtige vor kurzem eine „schwierige Trennung” erlebt und auch Aufenthalte in einer psychiatrischen Einrichtung hinter sich habe.
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Hier findet ihr Hilfe in schwierigen Situationen
Solltet ihr selbst von Suizidgedanken betroffen sein, sucht euch bitte umgehend Hilfe. Versucht, mit anderen Menschen darüber zu sprechen! Das können Freunde oder Verwandte sein. Es gibt aber auch die Möglichkeit, anonym mit anderen Menschen über eure Gedanken zu sprechen. Das geht telefonisch, im Chat, per Mail oder persönlich.
Wenn ihr schnell Hilfe braucht, dann findet ihr unter der kostenlosen Telefon-Hotline 0800-1110111 oder 0800-1110222 Menschen, die euch Auswege aus schwierigen Situationen aufzeigen können. (okr)