Trauer nach Haltestellen-Unfall in Stuttgart
„Zurück bleiben zwei Kinder, die ohne Mutter aufwachsen müssen”

Eine Stadt im Ausnahmezustand.
Letzte Woche rast ein Mann (42) in Stuttgart in das Geländer einer Stadtbahnhaltestelle. Acht Menschen werden verletzt, eine Frau stirbt. Mit einer Spendenaktion und einem Marsch durch die Innenstadt wollen ihre Mitmenschen zeigen: Wir denken an euch!
Opfer war Mutter von zwei Kindern (10,13)
Eine Spendenaktion, die vor zwei Tagen für die Familie gestartet wurde, hat bereits über 9.000 Euro zusammengebracht. Das Geld soll den Alltag der Verbliebenen erleichtern und ihre Zukunft sichern, schreibt Initiator Andreas K.
„Zurück bleiben zwei Kinder – gerade einmal 10 und 13 Jahre alt – die nun ohne ihre Mutter aufwachsen müssen.”
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Auch die Menschen, die heute an dem Gedenkmarsch in der Stuttgarter Innenstadt teilgenommen haben, sind zutiefst erschüttert. Acht Minuten lang Stille sollte an die Opfer des Unfalls erinnern, der sich vor einer Woche in Stuttgart zugetragen hat.

„Wir wollen acht Minuten lang schweigen. Für jedes Opfer eine Minute”, sagt Ulrich Heck vom Stuttgarter Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland.”
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„Wie viele Tote brauchen wir denn noch?”
Die Teilnehmer fordern den Gemeinderat auf, an der Unfallstelle Tempo 30 einzuführen. „Wie viele Tote brauchen wir denn noch, bis die Stadtverwaltung aktiv wird? Wie viele müssen denn noch sterben?”, sagt Anette Michel im Gespräch mit RTL. Laut Verkehrsunfallstatistik des Polizeipräsidiums Stuttgart kam es am Olgaeck im vergangenen Jahr zu neun Unfällen, bei sechs davon wurden Personen verletzt. „Wir wollen unsere Stadt zurück. Wir wollen keinen Friedhof”, sagt eine weitere Marsch-Teilnehmerin.
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War es ein Unfall?
Polizei und Staatsanwaltschaft ermitteln gegen den deutschen SUV-Fahrer wegen fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung in sieben Fällen.

Ob das Auto die Treppen an der Stadtbahnhaltestelle hochfuhr, werde noch geklärt, sagte die Polizei. Ob der Fahrer Alkohol oder Drogen konsumiert hatte, ebenso. Ausschließen könne man das im Moment noch nicht. Es müssten noch Zeugen befragt werden und Hinweise ausgewertet werden.