Mädchen (12) bei Paris überfallen
Gruppenvergewaltigung, weil sie Jüdin ist? Eltern prangern „belastenden Antisemitismus” an

Mutmaßliche Täter beschimpften sie als „dreckige Jüdin”!
Nach einer Gruppenvergewaltigung am Samstag (15. Juni) nahe Paris, äußern sich erstmals die Eltern des betroffenen Mädchens (12). Sie schildern, wie schwer sie es nach dem Übergriff dreier Jugendlicher hat.
„Man hat den Eindruck, dass man ihr ihre Kindheit gestohlen hat”
„Sie hat nachts vor dem Einschlafen Flashbacks. Sie wacht nachts auf und hat Angst vor dem, was passiert ist”, sagen die Eltern gegenüber dem Sender TF1. „Man hat den Eindruck, dass man ihr ihre Kindheit gestohlen hat”, schildern sie der Zeitung Parisien. Zu allem Übel erschreckt sie auch der Antisemitismus, den ihre Tochter während des Übergriffs erlebt haben soll. „Unsere Tochter hat den Antisemitismus am eigenen Leib erfahren”, erklären sie.
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Die Eltern glauben, dass ihr Kind aufgrund seines Glaubens zum Opfer geworden sein könnte. Die Mutter berichtet, ihre Tochter habe gegenüber den Angreifern zunächst behauptet, Muslimin zu sein. Einer der Jugendlichen hätte das nicht geglaubt und sie genötigt, die Wahrheit zu sagen.
„Tatsächlich hatte er erfahren, dass unsere Tochter Jüdin ist und folgerte daraus, dass sie zwangsläufig pro-israelisch und anti-palästinensisch sein müsse”, so die Mutter. „Die Realität sieht ganz anders aus, da unsere Tochter, wie wir selbst, für das Friedenslager ist. Aber offensichtlich hat dieser Jugendliche es nicht verkraftet, dass sie ihn über ihre Religion angelogen hat”, fährt die Mutter der Gymnasiastin fort.
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Tatvorgehen der Jugendlichen erschüttert
In einem leer stehenden Gebäude sollen sich die Jugendlichen an der Zwölfjährigen vergangen haben. Das Mädchen gibt an, am ganzen Körper geschlagen, zu Boden geworfen und an den Haaren gezogen worden zu sein. Dann sollen die sexuellen Übergriffe, Vergewaltigungen sowie Demütigungen und Drohungen begonnen haben. Die Jungen sollen ihre Taten zudem gefilmt haben.
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Eltern der Zwölfjährigen appellieren ans Gewissen
„Wir wollen vor allem, dass die Gewissen aufwachen und zwischen einem extrem heißen Konflikt, der im Ausland stattfindet, und den jüdischen Franzosen auf der anderen Seite unterschieden wird”, hoffen die Eltern. „Wir hoffen auch, dass sich die französische Gesellschaft des Ausmaßes an Gewalt und Hass voll bewusst wird, zu dem 13-jährige Kinder gegenüber einem anderen Kind fähig sind, nur weil es jüdisch ist.” (xes)