Sogar Flieger bleiben am Boden

Überall Glatteis – Deutschland wird zur Rutschbahn

Wer nicht aus dem Haus muss, sollte heute drinnenbleiben!
Der Winter hat Deutschland fest im Griff. Die Temperaturen bleiben im Gefrierfach-Bereich – und die Straßen sind spiegelglatt. Es gab zahlreiche Unfälle. Was ihr jetzt wissen müsst.

Zahlreiche Unfälle – mindestens zwei Tote

Besonders heftig erwischt hat es unter anderem Baden-Württemberg. Bisher gab es allein im Landkreis Ludwigsburg über 200 Unfälle, wie die Polizei auf Anfrage mitteilte. In Heilbronn und in Reutlingen kam es bisher zu jeweils mehr als 100 Unfällen, in Stuttgart sind es mindestens 75. In der Region Ulm waren es ungefähr 40 Glätteunfälle. Mehrere Menschen wurden verletzt, meist blieb es nach ersten Erkenntnissen bei Sachschäden.

Lese-Tipp: Blitzeis-Gefahr in Deutschland!

Die Straßen seien spiegelglatt, hieß es von der Polizei Heilbronn. Wer nicht müsse, solle sein Fahrzeug zunächst stehen lassen, rät die Polizei in Aalen. Um Unfälle zu vermeiden, ruft auch die Polizei Pforzheim zu besonderer Vorsicht auf. Autofahrer sollten ihr Tempo reduzieren, vorausschauend fahren und abruptes Bremsen oder Beschleunigen vermeiden.

Bei einer Massenkarambolage auf der spiegelglatten Bundesstraße 27 in Hechingen nahe Tübingen sind am Morgen mehr als zwei Dutzend Autos aufeinandergefahren. Nach Polizeiangaben wurden zwei Menschen leicht verletzt.

Auf der Autobahn 92 in Niederbayern starb ein Mann, als sein Auto in einen querstehenden Laster krachte. Auch auf der A3 bei Regensburg ereigneten sich mehrere Unfälle, ein weiterer Mensch starb.

Flugverkehr in Stuttgart behindert

Auch der Flugverkehr leidet unter Einschränkungen. Der gefrierende Regen hat den Betrieb am Stuttgarter Flughafen stark beeinträchtigt. Es gebe große Verspätungen bei den Starts, sagte eine Sprecherin. Während der Winterdienst auf der Landebahn im Einsatz gewesen sei, könne kein Flugzeug landen oder starten. Inzwischen laufe der Flugbetrieb wieder.

Zwei Maschinen, die in Stuttgart landen wollten, seien auf andere Flughäfen ausgewichen. Eine landete in Nürnberg und eine am Baden-Airport bei Karlsruhe.

Lese-Tipp: Schnee- und Glatteis-Unfälle in Deutschland

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Wo es heute noch richtig gefährlich wird

Von der Mitte bis in den Süden Deutschlands ist am Morgen mit glatten Straßen zu rechnen, auch vor Unwettern wird gewarnt. Betroffen sind laut Deutschem Wetterdienst (DWD) besonders Gebiete in Nordrhein-Westfalen, im südlichen Sachsen, in Nordbayern und Thüringen. Auch in Hessen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz kann es gebietsweise zu Glatteis kommen. Besondere Vorsicht ist den Angaben zufolge in den Mittelgebirgsregionen in NRW zwischen Bergischem Land und Sauerland geboten sowie in Sachsen vom Erzgebirge bis zum Elbsandsteingebirge.

Lese-Tipp: Jetzt kommen bis zu 30 Zentimeter Schnee und Glatteis

Fußgänger, Auto- und Fahrradfahrer sollten laut DWD achtsam sein, nicht notwendige Aufenthalte im Freien gegebenenfalls vermieden werden. Es könne zu Straßensperrungen und erheblichen Beeinträchtigungen auf allen Verkehrswegen kommen.

Wann es entspannter werden könnte

Grund für das Glatteis ist eine seit wenigen Tagen von Norden her aufziehende Warmfront, die Regen und Sprühregen mit sich bringt. Fällt dieser auf kalte Böden, kann er gefrieren und eine Glatteisschicht bilden. Im Laufe des Mittwochs dürfte sich die Wetterlage laut DWD dank eines verstärkten Hochdruckeinflusses allmählich entspannen. Bis zum Mittag soll die Glättegefahr abnehmen. Am bayerischen Alpenrand kann es bis in die erste Hälfte der Nacht auf Donnerstag schneien, gerechnet wird mit wenigen Zentimetern. (dpa)