Gewalt gegen RettungskräfteRad-Rambo attackiert Sanitäter Dragan – Rettungsdienstchef hat „die Nase voll”

von Alexander Polte und Sebastian Stöckmann

Unfassbarer Angriff auf einen Sanitäter.
Ein Radfahrer ärgert sich offenbar, weil ein Rettungswagen auf dem Radweg parkt. Er rastet aus und attackiert einen Mann (55), dessen Job es ist, Menschen in einer Notlage zu helfen.

Frankfurt: Fahrer des Rettungswagens wird plötzlich angegriffen

Samstagabend in der Frankfurter Innenstadt: Dragan, der den Rettungswagen fährt, wird plötzlich angegriffen. „Hier bei uns am RTW hat er die Trage vorbereitet. Und dann ist hier ein Radfahrer vorbeigefahren und hat ihm im Vorbeifahren mit dem Fuß gegen den Kopf getreten oder mit der Faust gegen den Kopf geschlagen”, berichtet Chris Grüne, ein Kollege des Opfers. „Ich bin echt noch völlig sprachlos.”

Der Fahrer des Rettungswagens habe „einen Kontakt im Kopfbereich wahrgenommen”, erläutert Polizeisprecher Klemens Hahn. Nach dem Schlag oder Tritt sei der „mutmaßlich für den Kontakt verantwortliche Fahrradfahrer” einfach weitergefahren, der Sanitäter habe sich verletzt und seinen Dienst nicht fortsetzen können.

Chef des ASB Frankfurt „ekelt” der feige Angriff an

Der Fahrer kommt ins Krankenhaus, seine Kopfverletzung wird per Computertomografie (CT) untersucht. „Das erschreckt mich und ekelt mich auch an”, sagt Thomas Müller-Witte. Er ist Notfallsanitäter und Geschäftsführer des Rettungsdienstes ASB Frankfurt. Er habe „die Nase voll” davon, dass Kollegen „den Kopf hinhalten müssen für diese exorbitante Gewaltentwicklung, die wir in den Großstädten erleben”.

Weshalb der Radfahrer den Sanitäter attackierte, ist unklar. Der Radweg ist etwa vier Meter breit, der Rettungswagen parkte am Rand: eigentlich ausreichend Platz für einen Radfahrer, um ungehindert zu passieren.

Lese-Tipp: Frau will Rettungswagen während Notfall umparken – Sanitäterin „einfach nur fassungslos”

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Sanitäter ist auf dem Weg der Besserung

Die Polizei ermittelt jetzt wegen einer möglichen Straftat. Der angegriffene Sanitäter hat noch Kopf- und Nackenschmerzen, ist aber auf dem Weg der Besserung. Und will trotz der erschreckenden Tat so schnell wie möglich seinen Job zurückkehren.