Familienvater verschwindet auf Kajak-Tour
Ryan täusche seinen Tod vor – jetzt kommen mehr Details ans Licht

„Die Ehe ist unwiederbringlich zerrüttet!“
Am Morgen des 11. August geht Ryan Borgwardt aus Wisconsin mit seiner Frau und seinen drei Kindern noch in die Kirche. Am Tag darauf täuscht er vor, auf einem See mit seinem Kajak gekentert und ertrunken zu sein. Und das alles, um mit seiner Geliebten in Georgien zu leben. Aber sein perfider Plan fliegt auf! Jetzt, nach vier Monaten, stellt er sich den Behörden und kehrt in die USA zurück. Seine Ex-Frau zieht sofort Konsequenzen.
Familie und Behörden getäuscht: Ryan Borgwardt aus Wisconsin ist doch nicht tot!
Ein Vierteljahr lang sucht die Polizei mit großem Aufwand nach Ryan Borgwardt, der angeblich auf dem Green Lake in Wisconsin verschwindet. Drohnen sind im Einsatz, Taucher, ein Tauchsonar und mehrere Leichensuchhunde. Doch der damals 44-Jährige bleibt verschwunden. Die Ermittler geben nicht auf und stoßen nach und nach auf verdächtige Spuren.
So soll Borgwardt kurz vor seinem Verschwinden etwa seinen Reisepass als gestohlen gemeldet und sich einen neuen besorgt haben. Die Familie findet das alte Dokument aber zuhause. Außerdem soll er seine Browserdaten gelöscht und die E-Mail-Accounts seiner Finanzkonten geändert haben. Dann schließlich die irre Wendung: Der Vater von zwei Söhnen und einer Tochter im Teenageralter lebt!
Jetzt kommen immer mehr Details ans Licht, wie der Familienvater aufgeflogen ist. Bei seiner Rückkehr in die USA am 10. Dezember nehmen die Behörden ihn fest. Ihm wird Medienberichten zufolge unter anderem Behinderung der Justiz vorgeworfen.
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Eigenen Tod inszeniert: Ehefrau reicht Scheidung ein
Auch wenn Borgwardt versucht, seine digitalen Spuren zu verwischen, werden die Ermittler auf seinem Rechner fündig. Den muss er zurücklassen, um seinen Tod glaubhaft erscheinen zu lassen. Dort hat er ein Foto der Frau gespeichert, zu der er sich schließlich abgesetzt haben soll. Außerdem besitzt er eine frisch abgeschlossene Lebensversicherung über umgerechnet rund 357.000 Euro und hat Geld auf ein neu eröffnetes ausländisches Konto überwiesen, wie der Mirror berichtet. Seine Spur lässt sich schließlich zu seiner Geliebten nach Georgien zurückverfolgen.
Noch am Tag seiner Rückkehr in die USA reicht seine Frau Emily die Scheidung ein. Ihre seit 2002 bestehende Ehe sei „unwiederbringlich zerrüttet”, zitiert der Mirror ein entsprechendes Gerichtsdokument. Außerdem fordert sie, dass das Eigentum aufgeteilt wird und sich ihr Mann an den entstandenen Rechtskosten beteiligt. Die Kinder sollen dem Bericht zufolge ausschließlich bei ihr aufwachsen und – so eine weitere Forderung – Unterhalt von ihrem Vater bekommen.
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Möglicherweise könnte Ryan Borgwardt vom Fall des britischen Kanufahrers John Darwin inspiriert worden sein, der ebenfalls seinen Unfall-Tod vortäuschte. Nicht näher genannte Quellen legen dem Mirror eine Verbindung nahe. (sbl)