Seit Jahren tut sich nichts
Ganze Wohnsiedlung versinkt im Müll – Eigentümer fängt 47 Riesenratten
Sage und schreibe 47 Ratten hat ein Hauseigentümer schon gefangen.
In einer Wohnsiedlung in Essen stapelt sich der Müll auf der Straße, und das schon seit Jahren. Die Anwohner sind verzweifelt, Eltern wollen ihre Kinder nicht mehr zum Spielen nach draußen schicken. RTL will wissen, was dahintersteckt.
Müllhaufen hat schon angefangen zu gären
Eine Babywiege, Elektroschrott und ein alter Lattenrost – all das liegt in dem Wohnviertel im Essener Norden einfach rum. Und die Müllberge sind nicht nur hässlich, sondern auch gefährlich, wie Hauseigentümer Dieter Körner erklärt. „Da ist teilweise organischer Müll. Wir haben schon erlebt, dass dieser Müllhaufen anfing zu gären, dass es da also richtig dampfte.” Ein Feuerwehrmann habe darin sogar eine Brandgefahr erkannt.
Ratten sind 30 Zentimeter lang
Anwohner klagen, dass die Müllberge Ratten anziehen. „Es ist echt ekelhaft. Meine Kinder trauen sich nicht, im Garten zu spielen, wegen der Ratten”, sagt eine Mutter. Laut Lars Lenius, Mitglied im Bürgerverein, keine ganz gewöhnlichen Nager. Es handele sich um „echte Kaventsmänner mit 30 Zentimetern Länge”, berichtet er. „Von denen möchte ich nicht angefallen werden.”
Dieter Körner hat im letzten Jahr auf eigene Faust 47 Ratten gefangen. „Ich mache das nicht aus Jux und Dollerei”, erzählt er. „Das ist reine Notwehr, ich will die dezimieren.”
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30.000 Euro für zusätzliche Müllentsorgung in einem Jahr
Die Anwohner sind frustriert, weil sich seit Jahren nichts ändert. Aber wer ist dafür verantwortlich? RTL erfährt von mehreren Seiten: Seit Jahren sollen hier Familien aus Bulgarien und Rumänien zur Miete wohnen und ihren Müll vor der Haustür entsorgen. „Man merkt, die Leute leben von Sozialhilfe, von Unterstützung und Co.”, sagt Lars Lenius. Sie würden mit dem Schrott ihren Lebensunterhalt bestreiten – „durch den Verkauf und durch das Verwerten dieser Materialien”.
Ein Hausverwalter berichtet RTL, allein im letzten Jahr seien gemeinsam mit anderen Hausverwaltungen rund 30.000 Euro für die zusätzliche Müllentsorgung ausgegeben worden.
Stadt Essen will Häuser in Müll-Siedlung aufkaufen
Die Stadt Essen erklärt auf RTL-Anfrage, in der Vergangenheit bereits „Problemimmobilien” aufgekauft zu haben. „Ein ähnliches Vorgehen ist hier auch beabsichtigt.” Ein Hoffnungsschimmer für die Bewohner, aber bis zu einer dauerhaften Lösung dürften ihnen noch viele Ratten über den Weg laufen.