Um sich Spendengelder zu erschleichen

Eltern rasieren Sohn (6) und behaupten, er habe Krebs

Krebserkrankung vorgetäuscht Australien
Die Eltern sollen für ihr angeblich krebskrankes Kind 60.000 australische Dollar gesammelt haben.

Was für eine niederträchtige Masche.
Um sich Spendengelder zu erschleichen, soll ein Ehepaar aus dem australischen Adelaide seinem Sohn (6) eine Krebserkrankung angedichtet haben. Damit auch alles realistisch wirkt, rasierten sie dem Jungen laut Polizei Kopf und Augenbrauen und setzten ihn in einen Rollstuhl.

Eltern ergaunerten in zwei Wochen rund 36.000 Euro

Freitag mussten die Eltern (beide 44) des Sechsjährigen in Port Adelaide vor Gericht erscheinen, wie der TV-Sender ABC berichtet. Laut Staatsanwaltschaft sollen sie sich innerhalb von nur zwei Wochen 60.000 australische Dollar (rund 36.000 Euro) ergaunert haben. Sie wirft dem Ehepaar aber nicht nur Betrug vor. „Wahrscheinlich glaubt das Kind, es habe Krebs, was zu erheblichen psychischen Schäden führen kann”, erklärte der Staatsanwalt.

Tränendrüsen-Posts über angeblich krebskrankes Kind

Am 25. November hatte die Mutter des Jungen auf Facebook ein Foto ihres Sohnes veröffentlicht. Darauf ist er mit rasiertem Kopf zu sehen und posiert mit mehreren Schulfreunden. In dem Post dankt er den Kindern und der Schulgemeinschaft für ihre Unterstützung.

Zwei Tage später postete die Mutter einen Beitrag mit dem Titel „Ein Brief an meinen Jungen”. Es sei „unerträglich”, ihren Sohn „so etwas durchmachen” zu sehen. „Kein Tag und keine Nacht vergeht ohne Angstschreie, wenn du deine Medikamente nimmst, der Körper ist so heiß, dass ich es dir nicht erklären kann.” Ein Satz klingt herzzerreißender als der andere. „Die Verwirrung steht dir ins Gesicht geschrieben”, schreibt die 44-Jährige. „Ich werde dir den Schmerz so gut es geht nehmen, damit du ihn nicht spüren musst.” Sie liebe ihren Sohn „von ganzem Herzen, mein kostbarer Engel”.

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Australien: Eltern sammelten Spenden für Behandlung ihres Sohnes

Der Polizei zufolge sammelten die Eheleute über die Schule und online Geld für die medizinische Behandlung ihres angeblich krebskranken Kindes. Sie sitzen in Untersuchungshaft; ihrem Pflichtverteidiger zufolge bestreiten sie die Vorwürfe. Die Kinder des Paares wurden in die Obhut eines Verwandten gegeben. (bst)