Prozess zur Dieselaffäre

Frühere VW-Manager zu Haftstrafe verurteilt

In diesem Gerichtssaal des Landgerichts Braunschweig fiel am Montag das Urteil im Betrugsprozess zur VW-Dieselaffäre. (Archivbild)
Das Gericht verurteilte mehrere Ex-Führungskräfte des Unternehmens.
Julian Stratenschulte/dpa

Mehrjährige Haftstrafen für Ex-Manager!
Im Strafprozess zur Dieselaffäre sind vier frühere Führungskräfte von Volkswagen wegen Betrugs schuldig gesprochen worden. Die Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Braunschweig verurteilte zwei Angeklagte zu Haftstrafen, zwei Ex-Mitarbeiter erhielten Bewährungsstrafen.

Ex-Manager wegen Dieselaffäre verurteilt

Mit dem Urteil geht am Montagmorgen (26. Mai) ein riesiges Verfahren nach fast vier Jahren zu Ende. Während die Angeklagten aus Sicht der Ermittler überführt sind, wehren sich die Männer und sehen sich als Bauernopfer. Die Staatsanwaltschaft forderte zwischen zwei und vier Jahren Gefängnis und hielt nur in einem Fall Bewährung für angebracht. Die Verteidigung plädierte dagegen auf drei Freisprüche und eine Verwarnung.

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Die Verurteilung der ehemaligen Mitarbeiter ist nicht rechtskräftig und die juristische Aufarbeitung der Dieselaffäre ist auch nach diesem Schuldspruch nicht beendet. Nach dem ersten Prozess sind noch vier weitere Strafverfahren gegen insgesamt 31 Angeklagte offen, wie ein Sprecher des Landgerichts sagte.

Der Skandal um Manipulationen bei Abgastests von Dieselautos flog im September 2015 auf. In den USA räumte der Wolfsburger Autobauer kurz zuvor falsche Testergebnisse ein. Wenige Tage später trat Konzernchef Martin Winterkorn zurück. VW schlitterte in eine der größten Krisen, die den Konzern nach eigenen Angaben bisher etwa 33 Milliarden Euro kostete.

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Ausgang für Ex-Konzernchef noch offen

Ursprünglich geplant war, dass Winterkorn mit auf der Anklagebank sitzt. Sein Verfahrensteil wurde aber schon vor dem Auftakt im September 2021 aus gesundheitlichen Gründen abgetrennt. Mittlerweile äußerte sich Winterkorn sowohl als Zeuge als auch als Angeklagter vor Gericht und wies dabei die Verantwortung für den Dieselskandal entschieden von sich.

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In dem Verfahren wird gegen den früheren VW-Chef Winterkorn wegen des Verdachts des Betruges, der Falschaussage und der Marktmanipulation verhandelt. (Archivbild)
Das Verfahren gegen Ex-Konzernchef Martin Winterkorn wurde unterbrochen. (Archivbild)
Moritz Frankenberg/dpa

Ein Unfall mit einem Klinikaufenthalt unterbrach den Prozess gegen den prominentesten Angeklagten aber. Ob und wann das Verfahren gegen den mittlerweile 78-Jährigen fortgesetzt werden kann, ist völlig offen. (fkl/dpa)