Kaltes Wetter und viel RegenDeutsche Winzer produzieren viel weniger Wein

In den deutschen Anbaugebieten kam 2024 die drittniedrigste Weinmost-Menge der vergangenen 15 Jahre zusammen (Archivbild).
Die schwierigen Wetterbedingungen machten es den Winzern schwer. (Symbolbild)
Sebastian Kahnert/dpa

Ist der deutsche Wein in der Krise?
Fast zehn Prozent weniger Wein als 2023 haben die Winzer in Deutschland im vergangenen Jahr ernten können. Die Gründe sind vielfältig.

Nur zwei Jahre mit noch weniger Wein

Wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Donnerstag mitteilte, erzeugten Winzerinnen und Winzer insgesamt 7,75 Millionen Hektoliter Wein und Most und damit 841.800 Hektoliter oder 9,8 Prozent weniger als 2023. Lediglich 2010 und 2017 wurde in den vergangenen 15 Jahren noch weniger Wein produziert.

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„Das Weinjahr 2024 war gekennzeichnet durch ein niederschlagsreiches Frühjahr”, erklärten die Statistikerinnen und Statistiker. Das habe regional Pilzkrankheiten wie den Falschen Mehltau begünstigt. Zudem hätten sich Extremwetterereignisse wie Spätfrost, Hagel, Stürme oder Starkregen negativ auf die Ernte ausgewirkt.

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Eine Milliarde 0,75-Liter-Flaschen

Im Vergleich zum Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2023 erzeugten die Winzerinnen und Winzer im vergangenen Jahr zwölf Prozent weniger Wein. Gut zwei Drittel (rund 69 Prozent) der produzierten Menge waren Weißweine, gefolgt von rund einem Drittel (etwa 31 Prozent) Rotweinen, Rosés und Rotlingen.

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Der Anteil Prädikatswein, also Wein der höchsten Qualitätsstufe mit geschützter Ursprungsbezeichnung, sank deutlich von 23,7 Prozent im Jahr 2023 auf 16,1 Prozent. Umgerechnet ergab die Weinmenge laut Statistikamt rund eine Milliarde 0,75-Liter-Flaschen.

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Die wichtigsten Anbaugebiete sind Rheinhessen mit 2,4 Millionen Hektolitern und die Pfalz mit 1,8 Millionen Hektolitern. Zusammengenommen wird dort über die Hälfte des deutschen Weins produziert. Weitere wichtige Anbaugebiete sind die Mosel-Region und Baden.