Haben vier Männer ihn aus Rache getötet?Dara (15) ermordet – Dramatische Szenen vor Prozessbeginn in Köln

Einer der Angeklagten verdeckt sein Gesicht.
Einer der Angeklagten verdeckt sein Gesicht.
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Mutter schreit verzweifelt den Namen ihres toten Kindes!
Angehörige stützen Daras Mutter, als sie am Morgen den Saal im Kölner Landgericht betritt. Sie atmet schwer und sinkt zitternd auf ihren Stuhl. Mehrfach greift sie sich ans Herz, kreischt schließlich aus voller Kehle: „Daraaaaaa! Daraaaaaaaaaaa!” – den Namen ihres brutal getöteten 15-jährigen Sohnes. Angehörige versuchen, die Frau, die als Nebenklägerin auftritt, zu beruhigen. Als schließlich die vier Angeklagten hereingeführt werden, eskaliert die Situation.

Vier Männer sollen 15-Jährigen Dara aus Köln getötet haben: Geschreie, Tränen und Krawalle vor Gericht!

Der Tatort im Mühlheimer Hafen: Am 10. März wurde hier die Leiche des 15-Jährigen gefunden.
Der Tatort im Mühlheimer Hafen: Am 10. März wurde hier die Leiche des 15-Jährigen gefunden.
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Die vier Männer (19, 20, 20 und 27 Jahre alt) betreten den Gerichtssaal nacheinander, jeweils begleitet von ihren Anwältinnen und Anwälten. Schon als der erste Angeklagte zur Tür hereinkommt, rufen einige der Zuschauer laut in seine Richtung. Eine Frau hämmert gegen die Plexiglasscheibe, hinter der das Publikum abgetrennt von den restlichen Beteiligten sitzt. Was die Menschen schreien, ist kaum zu verstehen.

Aber es ist laut. So laut, dass immer mehr Gerichtsdiener in den Saal rennen. Die Stimmung ist sichtlich aufgeheizt. Der Vorsitzende Richter lässt den Saal vorübergehend räumen. „So eine Situation hatte ich auch noch nie“, zitieren ihn Beobachter. Erst nach rund 20 Minuten kann die Verhandlung beginnen.

Im Video: Nach Kneipenstreit? 15-Jähriger in Köln getötet

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Opfer vor Kneipe in Köln abgefangen: So lautet die Anklage

Zwei der Angeklagten sollen den kurdischstämmigen 15-Jährigen in der Nacht auf den 10. März vor einer Kneipe mit vorgehaltener Schusswaffe überfallen haben. Von dort sollen sie Dara zu einem abgelegenen Areal des Hafens im Kölner Ortsteil Mülheim geführt haben, wo auch die beiden anderen Angeklagten zu der Gruppe gestoßen seien. Einem gemeinsamen Tatplan entsprechend sei der 15-Jährige dann mit acht Messerstichen getötet worden.

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Anschließend sollen die Angeklagten, drei Deutsche und ein Türke, „das von ihnen bis auf die Unterhose entkleidete Opfer am Gehwegrand” nahe dem Hafenbecken abgelegt und dessen Kleidung später an einem anderen Ort zur Spurenbeseitigung verbrannt haben. Die Anklage lautet: gemeinschaftlicher Mord aus niedrigen Beweggründen und Freiheitsberaubung mit Todesfolge.

Das Urteil soll Anfang 2025 fallen.
Das Urteil soll Anfang 2025 fallen.
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Dara aus Köln getötet: Mordmotiv Rache?

Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass sich die Männer an Dara rächen wollten. „Die Angeklagten haben das Tatopfer aus Wut und Rache getötet. Zum einen habe er dafür abgestraft werden sollen, dass er Schulden aus illegalen Drogengeschäften nicht beglichen habe. Zum anderen habe er wenige Wochen zuvor in einem Strafprozess belastende Angaben gegen zwei der Angeklagten gemacht. Mit der Tat habe in der Drogenszene ein Exempel statuiert werden sollen”, sagt Gerichtssprecher Hans Logemann zu RTL.

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Über Erklärungen ihrer Verteidiger bestritten der 27-Jährige und die beiden 20-Jährigen, das Opfer getötet zu haben. Der 19-Jährige machte zunächst keine Angaben. Laut den Angaben des 27-Jährigen soll der 19-Jährige die tödlichen Stiche gesetzt haben. Die beiden 20-Jährigen bestritten eine direkte Tatbeteiligung. Einer von ihnen räumte aber ein, Grillanzünder zum späteren Verbrennen der Kleidung des Opfers beschafft zu haben.

Für den Prozess sind 16 Verhandlungstage angesetzt. Das Urteil soll am 17. Januar 2025 fallen. (sbl, mit dpa)