Kritik aus der BevölkerungDeutsches Nachbarland erhöht Rentenalter auf 70

Das gefällt nicht jedem!
Mit deutlicher Mehrheit erhöhen unsere Nachbarn aus dem Norden das Renteneintrittsalter für Menschen, die nach dem 31. Dezember 1970 geboren wurden. Sprich: In Dänemark muss künftig bis 70 gearbeitet werden! Aus der Bevölkerung gibt es Kritik.
Dachdecker und Bürgermeister kritisieren Rentenanstieg
Parallel zur stetig steigenden Lebenserwartung passt Dänemark alle fünf Jahre auch das Rentenalter an. So steigt das Eintrittsalter 2030 auf 68, 2035 auf 69 und nun auch 2040 auf 70 Jahre an. Dafür stimmten 81 Abgeordnete im Kopenhagener Parlament, 21 dagegen. Das Gesetz gilt für alle nach dem 31. Dezember 1970 geborenen Einwohner – und sorgt vor allem bei diesen für Unverständnis und Wut.
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Dachdecker Tommas Jensen erklärt im Gespräch mit dem dänischen Rundfunk DR, dass das Gesetz „unrealistisch” und „unvernünftig“ sei. „Wir kämpfen und kämpfen und kämpfen, aber wir können nicht weitermachen.“ Auch der Bürgermeister von Horsens, Peter Sørensen, kritisiert die Anhebung: „Jetzt kann es nicht mehr weiter steigen, und wir würden es vorziehen, wenn es noch weiter sinken würde!“
Zahlreiche sozialdemokratische Berufskollegen schließen sich Sørensen laut DR an, richten sich mit einem Appell an ihre Ministerpräsidentin Mette Frederiksen, um weitere Anhebungen zu stoppen.
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Dänemarks Ministerpräsidentin kündigt Überprüfung an
Mit ihren Forderungen könnten sie auf Erfolg stoßen. Denn bereits vergangenes Jahr kündigte Frederiksen eine genauere Überprüfung der Regelung an. „Wir sind der Meinung, dass man nicht einfach auf ewig sagen kann, dass die Leute ein Jahr länger arbeiten müssen, und deshalb ist unsere klare Forderung, dass die Vereinbarung neu verhandelt werden muss.“
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Mit der geplanten Anpassung hat Dänemark das höchste Renteneintrittsalter in Europa. Auch in Deutschland wird das Rentenalter bis 2031 angehoben – aber eben auf 67 und nicht auf 70 Jahre. Laut Eurostaat liegt der europäische Schnitt bei 61,3 Jahren. (fkl)