Debatte über Softdrinksteuer

Cola und Limo bald teurer? Diese Bundesländer wollen die Preise erhöhen

Ihr liebt Cola, Limo und Co.? Dann könnte es für euch bald deutlich teurer werden!
Denn neun Bundesländer setzen sich für eine Steuer auf zuckerhaltige Limonaden ein. Das berichtet die Bild und beruft sich auf ein Protokoll der Verbraucherschutzministerkonferenz.

Zuckergehalt in Softdrinks noch zu hoch

Die Hersteller hätten den Zuckergehalt trotz „freiwilliger Selbstverpflichtung“ nicht genug gesenkt. Wie hoch dann eine Softdrinksteuer sein könnte, ist noch nicht bekannt.

Unterstützt wird die Softdrinksteuer demnach von Brandenburg, Bremen, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Saarland, Sachsen und Thüringen. Nach dem Papier ist „trotz freiwilliger Selbstverpflichtung und Zusagen der Industrie in Deutschland der durchschnittliche Zuckergehalt von z.B. Softgetränken in den vergangenen Jahren nicht in dem Maße gesunken, wie für eine gesundheitsförderliche Ernährung erforderlich wäre“.

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Studie: Besteuerung kann großen Unterschied machen

Und teurere Softdrinks könnten einen großen Unterschied machen, meinen auch die Forscher der TU München: „Unsere Studie zeigt, dass eine Besteuerung von Softdrinks zu einer Verringerung des Konsums von Softdrinks führen würde und dass es auch die Krankheitslast für chronischer Erkrankungen wie zum Beispiel von Übergewicht oder Typ 2 Diabetes verringern würde!”, sagt Dr. Michael Laxy, Professor für öffentliche Gesundheit TU München im RTL-Interview.

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30 Prozent weniger Zucker in Softdrinks könnten dem Gesundheitssystem innerhalb der nächsten Jahre rund 16 Milliarden Euro einsparen. Nicht nur die medizinischen Versorgungskosten könnten sinken, sondern auch die Krankheitstage bei Arbeitnehmern.

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Und auch das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung schlägt eine Besteuerung vor, allerdings gestaffelt ähnlich wie in Großbritannien. Dort werden seit 2018 Getränke je nach Zuckergehalt besteuert. Das schaffe Anreize für die Produzenten, weniger Zucker zu verwenden. Aber Kritiker der Zuckersteuer setzen hierzulande eher auf Eigenverantwortung.

Gero Hocker, Landwirtschaftspolitischer Sprecher der FDP: „Wenn wir wirklich das Problem angehen wollen, dann müssen wir hierüber sprechen, wie wir es hinkriegen, dass Kalorien verbrannt werden, anstatt eine Zuckersteuer, die dann ein Produkt nur weniger Cent teurer macht und dann zu glauben etwas bewegen zu können.“ Ob die Zuckersteuer in Deutschland am Ende wirklich kommt, ist noch unklar. (eku, mit dpa)