Erinnerungen an Josef Fritzl werden wach

Er vergewaltigte sie mehrfach! Mann sperrt Frau ein und zwingt sie zur Abtreibung

Millionen von Kindern wurden über Jahrzehnte für sechs Wochen ohne ihre Eltern zur Kur geschickt. (Symolbild)
Ein Mann soll in Brasilien seine Frau eingesperrt und sexuell missbraucht haben.
picture alliance / Maurizio Gambarini/dpa

Ist dieser Mann der brasilianische Josef Fritzl?
Auf dem dreckigen Boden liegt der fleckige Body eines Säuglings - trauriger Beweis für ein abscheuliches Verbrechen, das sich hier in Brasilien abgespielt hat. Ein heute 52-jähriger Mann soll über Jahre hinweg seine Frau und seine Kinder sexuell missbraucht haben. Seine Frau soll er sogar gezwungen haben, mehrfach abzutreiben!

Auch seine Kinder werden Opfer

Es ist eine der Töchter des Mannes, die die Polizei auf die schrecklichen Vorkommnisse aufmerksam macht, berichtet die brasilianische Zeitung Globo. Die Behörden untersuchen daraufhin das Grundstück des Mannes und entdecken Grausames. In einer Art „Privatgefängnis“ soll der Mann in dem ländlichen Gebiet Novo Oriente de Minas im Bundesstaat Minas Gerais seine Frau über Jahre eingesperrt haben.

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Er missbrauchte sie sexuell, zwang sie zu mindestens drei Abtreibungen. Dabei war die Frau bei mindestens einem der Kinder bereits im achten Monat ihrer Schwangerschaft. Er soll die Frau gezwungen haben, Medikamente einzunehmen, um die Kinder abzutreiben. Außerdem soll der Mann auch sieben Kinder im Alter von drei bis 22 Jahren und seine Schwiegermutter sexuell missbraucht haben. Bei der Durchsuchung seines Hauses fand die Polizei im Hinterhof Babybekleidung. Obendrein soll er eine Wand durchbrochen haben, um seine Töchter beim Ausziehen und Baden beobachten zu können.

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Parallelen zum Fall Josef Fritzl

Der 52-Jährige wurde mittlerweile wegen Freiheitsberaubung, Vergewaltigung einer schutzbedürftigen Person, psychischer Gewalt, Abtreibung und Verbergen einer Leiche angeklagt. Er bestreitet die Vorwürfe. Seine Frau und die Kinder sind mittlerweile in einem anderen Bundesstaat in Sicherheit.

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Der Fall weckt Erinnerungen an den Österreicher Josef Fritzl aus Amstetten. Der heute 89-Jährige soll zwischen 1977 und 2008 seine eigene Tochter Elisabeth in einem Kellergefängnis versteckt, vielfach vergewaltigt und sieben Kinder mit ihr gezeugt haben. Erst 2008 wurde der Fall bekannt, als eines der Kinder so schwer krank wurde, dass es in ein Krankenhaus kam. Ärzte informierten die Behörden über den Fall, der ihnen seltsam vorkam. Schließlich suchten die Behörden im gesamten Schengen-Raum nach der Mutter des Kindes. Die damals noch im Kellergefängnis ihres Vaters hausende Tochter erfuhr von der Suche und schaffte es, ihren Vater davon zu überzeugen, sie ebenfalls in das Krankenhaus zu bringen. Fritzl hatte sich für diesen Fall die Geschichte zurechtgelegt, seine Tochter sei plötzlich wieder nach Hause zurückgekehrt.

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Fritzl leidet mittlerweile an Demenz

Im Krankenhaus nahm die Polizei die Tochter kurzfristig fest. Nachdem die Polizei der 42-Jährigen versprochen hatte, dass es zu keinem Kontakt mit Josef Fritzl mehr kommen würde, machte sie eine umfassende Aussage. Fritzl wurde angeklagt und zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt. Mittlerweile ist er aus dem Maßregelvollzug in den Normalvollzug versetzt worden, da von ihm keine Gefährlichkeit mehr ausgehe. Eine Entlassung komme allerdings nicht infrage. Fritzl soll außerdem unter einer fortgeschrittenen Demenz leiden. Seine Frau hat sich von ihm scheiden lassen. Seine Tochter und ihre Kinder leben mittlerweile in einem anderen Teil Österreichs. (eon)