Tragödie in Berlin
Junger Pole (33) suchte Schlafplatz in Mülltonne – dann kam die Müllabfuhr
Es ist einfach tragisch!
Beim Entladen eines großen Müllcontainers in Berlin wird ein Mann, der wohl in dem Behälter übernachtet hat, im Müllwagen eingeklemmt. Es beginnt eine dramatische Rettungsaktion der Feuerwehr. Jedoch ohne Erfolg. Im Interview mit RTL spricht Feuerwehrsprecher Adrian Wentzel von den erschütternden Szenen.
Obdachloser (33) aus Papiertonne in Berliner Müllfahrzeug geschüttet
Es ist ein Schock für die Mitarbeiter einer Berliner Müllfirma! Um 6.50 Uhr alarmieren sie die Feuerwehr. Während sie einen Papiercontainer entleeren wollen, hören sie plötzlich Hilfeschreie. Sofort stoppen sie den Vorgang und entdecken einen 33-jährigen Obdachlosen, eingeklemmt im Müllwagen. Offensichtlich suchte er bei den niedrigen Temperaturen der Berliner Nacht Schutz vor Kälte. Und genau dieser Schutz wird ihm zum Verhängnis.
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Beim Entleeren wird er im Müllwagen eingeklemmt. Das Problem: Der Container lässt sich nicht einfach wieder zurück auf die Straße stellen, denn dann würde im Müllwagen eine Presse in Gang kommen, die den Mann mit polnischem Pass erfassen würde. Die Mitarbeiter der Müllfirma alarmieren darum die Feuerwehr, wie Adrian Wentzel, Sprecher der Berliner Feuerwehr, im Interview mit RTL sagt.

„Wir haben probiert, Kontakt zu dieser Person aufzunehmen, was aber leider schon nicht mehr möglich war“
40 Feuerwehrkräfte sind vor Ort. Während des Einsatzes spielen sich dramatische Szenen ab, so Wentzel. Von verschiedenen Seiten wird versucht, das Müllfahrzeug aufzuschneiden – „um den Kontakt aufzunehmen und auch festzustellen, wo diese Person überhaupt in dem Fahrzeug ist, wie schwer sie verletzt ist“, sagt der Feuerwehrsprecher weiter.
Doch während des Einsatzes wird klar. Eine Rettung des eingeklemmten 33-Jährigen kommt zu spät: „Wir haben probiert, Kontakt zu dieser Person aufzunehmen, was aber leider schon nicht mehr möglich war.“ Die Bergung ist kompliziert und eine extreme Herausforderung für die Feuerwehrkräfte, erklärt der Berliner Feuerwehrmann weiter.
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Feuerwehrmann spricht von tragischen Szenen in Berlin
Um die Bergung „vor den Blicken der Öffentlichkeit zu schützen”, wird das Fahrzeug samt Müllcontainer und des 33-Jährigen auf den Betriebshof gebracht. Erst dort wird „die Person befreit”, erklärt Wentzel weiter. Der Einsatz ist für die Feuerwehrkräfte allerdings nicht nur deshalb herausfordernd.
„Es ist natürlich auch tragisch“, so der Feuerwehrsprecher. „Es gab am Anfang noch einen Sprechkontakt. Dementsprechend hat man die Erwartungshaltung, die Person auch lebend rauszuretten aus dem Fahrzeug. Und man weiß natürlich auch, wie die Mechanik so ungefähr funktioniert an so einem Müllfahrzeug. Also haben wir uns auf ein schlimmes Verletzungsmuster vorberietet und auch frühzeitig schon unser Einsatznachsorgeteam informiert, das für uns eben bereit stet bei solchen belastenden Einsätzen“, erklärt Wetzel. Dadurch sollen die Einsatzkräfte emotional aufgefangen und psychisch betreut werden.
Und das ist wichtig – gerade bei solchen Einsätzen, betont der Feuerwehrmann. „Das ist im Prinzip wie so ein Fass, was man sich vorstellen muss. Und jeder Einsatz schüttet halt in dieses Fass rein und irgendwann kommt es halt zum Überlaufen. Und diesen Punkt möchte man natürlich nicht erreichen.“ Und genau dabei helfe die Betreuung von geschultem Personal, aber auch Gespräche über die Einsätze, so Wentzel. Auch die Mitarbeiter der Müllfirma werden psychisch betreut und wurden unter Schock ins Krankenhaus gebracht.