Ermittler sagt im Prozess von Avignon aus
Gisèle ist nicht das einzige Vergewaltigungsopfer!

Gab er seine Horror-Methoden auch an andere Männer weiter?
Im Prozess um Dominique Pélicot aus dem französischen Dorf Mazan kommen immer mehr schlimme Details ans Licht. Am Dienstag (10. September) sagt einer der Ermittler aus, die den Fall bearbeitet haben. Er berichtet, dass Gisèle nicht die einzige Ehefrau ist, die nachts mit Betäubungsmitteln außer Gefecht gesetzt und vergewaltigt worden sein soll. Es gibt offenbar noch ein weiteres Opfer – eine fünffache Mutter, die dachte, sie sei glücklich verheiratet, bis sie von der Polizei kontaktiert wurde.
Dominique Pélicot erklärt Chatpartner, wie er seine Frau betäubt
Über ein Online-Forum soll Dominique Pélicot Kontakt mit Jean-Pierre M. aufgenommen haben. Er ist einer der 50 Mitangeklagten. In einer Chatgruppe soll Pélicot dem Mann, der unter dem Pseudonym „Rasmus“ auftrat, erklärt haben, wie er seine Ehefrau seit Jahren mit Tabletten betäube. Er gab die genaue Menge an, die er Gisèle ins Essen mischte, sodass sie nichts von den Taten im eigenen Schlafzimmer merken würde.
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Jean-Pierre M. soll das dann auch mit seiner Ehefrau ausprobiert haben. Laut dem Ermittler geht die Polizei davon aus, dass Dominique Pélicot viermal zu ihm ging, um sich an M.s betäubter Ehefrau zu vergehen. In drei Nächten sei die Frau vergewaltigt worden, wie Fotos und Videos der Taten belegen würden. Beim vierten Mal hätten die Männer die Aktion abgebrochen, weil M.s Ehefrau nicht betäubt genug gewesen sei. Der Ermittler erzählt, dass die Männer im Chat diskutiert hätten, wer zu wem kommen und welche Ehefrau vergewaltigt werden soll. Am Ende scheint die Entscheidung auf M.s Frau gefallen zu sein.
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Angeklagter Pélicot soll Jean-Pierre M.s Ehefrau mehrfach vergewaltigt haben
Der Ermittler erzählt, dass die Polizei der Fünffach-Mutter Bilder von den Vergewaltigungen zeigen musste, damit sie sich selbst darauf identifiziert. Die Frau habe sich erkannt und dann noch ihre Unterwäsche mit der auf den Bildern verglichen, um ganz sicher zu sein. Es gibt keinen Zweifel, dass auch sie mit Tabletten ruhiggestellt wurde, dass Pélicot und ihr eigener Ehemann ihre Fantasien ungestört an ihr ausleben können. Bei den Vergewaltigungen habe Pélicot kein Kondom benutzt. Trotz allem, was die Frau durchgemacht hat, soll sie weiter zu ihrem Mann Jean-Pierre M. halten.
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Einziger Mitangeklagter, der nicht nachts bei Pélicot war
Jean-Pierre M. ist der einzige Mitangeklagte, der Pélicots Ehefrau Gisèle NICHT vergewaltigt haben soll. Offenbar ging er nicht nachts ins Schlafzimmer des Hauptangeklagten, sondern ließ sich von ihm inspirieren, das gleiche seiner eigenen Ehefrau anzutun.
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Der gigantische Vergewaltigungsprozess gegen 51 Männer in Avignon soll noch mindestens bis Dezember laufen. Die mit Spannung erwartete Aussage des Hauptangeklagten Dominique Pélicot verschiebt sich, weil der 72-Jährige wegen gesundheitlicher Probleme am 10. September nicht vor Gericht erscheint.
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Sollten auch ihr unter sexueller Gewalt leiden, finden ihr Hilfe unter der kostenlosen Hotline 08000 – 116 016 oder unter www.hilfetelefon.de.