Eine Ikone der Frauenbewegung in Frankreich
Bild von Vergewaltigungsopfer Gisèle Pelicot soll Kunden auf Sex-Website locken

Das ist absolut geschmacklos!
Unbekannte haben ein mit KI erstelltes Bild der durch einen Vergewaltigungsprozess bekannten Französin Gisèle Pelicot genutzt, um Tiktok-Nutzer zu einer Sex-Website zu locken.
Website wirbt mit „Bestell dir deine Gisèle”
Das Konto des Verantwortlichen sei inzwischen gesperrt, teilte die Plattform Tiktok am Mittwoch mit. Pelicot war dort in Form eines sogenannten Starter Kit dargestellt gewesen. Dabei handelt es sich um einen Trend in sozialen Medien, Menschen mit jeweils passenden Accessoires mit Hilfe Künstlicher Intelligenz wie eine abgepackte Spielzeugfigur abzubilden.
Lese-Tipp: Ex-Ehemann von Gisèle Pelicot in allen Anklagepunkten schuldig gesprochen
„Bestell dir deine Gisèle” war nach Informationen der Zeitung Le Parisien unter dem Bild zu lesen, so lange es online war. Die Darstellung löste heftige Kritik aus. Es ist nicht das erste Mal, dass der Account, auf dem das Bild gepostet wurde, im Zusammenhang mit Gisèle Pelicot negativ auffällt. So verunglimpfte er die 72-Jährige mit dem Foto eines Brettspiels mit dem Titel „Don’t Wake Up Gisèle” (dt.: Weck’ Gisèle nicht auf”).
Lese-Tipp: Gisèle Pelicot sendet „eine Botschaft der Stärke und des Mutes”
Video-Tipp: Wer sind die Männer, die Gisèle Pelicot vergewaltigt haben?
Gisèle Pelicot ist Frau des Jahres 2025
Die 72-Jährige war von ihrem Mann über Jahre hinweg mit von ihrem eigenen Ehemann mit Medikamenten betäubt und in Internetforen zur Vergewaltigung angeboten worden. Sie hatte sich im vergangenen Jahr für ein öffentliches Verfahren eingesetzt, „damit die Scham die Seite wechselt“ und wurde dadurch zu einer Ikone der Frauenbewegung.
Lese-Tipp: Pelicot-Tochter Caroline Darian hat kaum noch Kontakt zu ihrer Mutter Gisèle
Der Prozess endete mit Haftstrafen für alle Angeklagten. Der Hauptangeklagte Dominique Pelicot bekam die Höchststrafe von 20 Jahren. Gisèle Pelicot war im Februar vom US-Magazin Time zur Frau des Jahres 2025 gekürt worden. Im Januar 2026 will sie ein Buch über ihre Lebensgeschichte herausbringen. (dpa/eon)