Alles begann mit einem Schnupfen

Vor vier Wochen noch kerngesund, jetzt todkrank! Wer kann Matti (8) retten?

Der kleine Matti (8) benötigt dringend einen Knochenmarkspender, um wieder gesund zu werden.
Der kleine Matti (8) hat eine schwere Blutkrankheit und benötigt dringend einen Knochenmarkspender, um wieder gesund zu werden.
Lindemann/privat

„Was wir gerade erleben, ist das Schlimmste, was man sich vorstellen kann!“
Mattis Vater wendet sich aus guten Gründen an die Öffentlichkeit. Seit vier Wochen ist für Familie Lindemann nichts mehr, wie es war: Ihr achtjähriger Sohn hat eine schwere und sehr seltene Blutkrankheit und braucht dringend einen Knochenmarkspender, um wieder gesund zu werden.

„Alles begann mit einem Schnupfen“ – Mattis Vater verzweifelt

Es ist ein Albtraum, den Familie Lindemann aus Immenhausen bei Kassel derzeit durchlebt. „Alles begann mit einem Schnupfen, einer Erkältung und Fieber, wie es Kinder häufiger haben, sonst ist uns nichts Ernstes aufgefallen. Matti hatte keine Schmerzen, und ihm ging es kurz darauf schon besser“, erzählt Vater Marc Lindemann (46) im Gespräch mit RTL.

Als er Flecken an Mattis ganzem Körper entdeckt, machen er und seine Frau Anika (36) sich ernsthaft Sorgen. „Überall am Körper habe ich blaue und rote Flecken gefunden, das hat uns als Eltern misstrauisch werden lassen“, so der Vater. Um die genaue Ursache herauszufinden, fahren die Eltern mit Matti zum Kinderarzt. Dort wird Blut abgenommen, und schnell erfahren die Eltern, „dass dabei nichts Gutes herausgekommen ist“. Zum Abklären der schlechten Blutergebnisse soll die Familie mit ihrem Sohn ins Krankenhaus. Dort dauert es Wochen, bis endlich Gewissheit über Mattis Erkrankung herrscht, da die Diagnose so selten ist.

Lese-Tipp: Er rettete Alejandro als Baby das Leben – jetzt begleitet Jens ihn bei diesem besonderen Schritt

Schwere aplastische Anämie: „Mattis Knochenmark hatte seine Arbeit eingestellt“

Eine Zeit, die der Familie alles abverlangte: „Diese Ungewissheit war furchtbar. Einfach schrecklich, das Schlimmste, was man sich vorstellen kann, obwohl sich alle gut um Matti gekümmert haben. Die Ärzte und Schwestern haben großartige Arbeit geleistet“, erinnert sich Marc Lindemann an die Tage der Ungewissheit. Währenddessen habe die Familie versucht, möglichst viel Normalität zu wahren – Matti hat zwei Brüder, die elf und zwölf Jahre alt sind.

Den beiden Jungs müssen die Eltern kindgerecht erklären, was bei ihrem kleinen Bruder festgestellt wurde: schwere aplastische Anämie.

Der kleine Matti Lindemann (8) hat vor vier Jahren als Bambini beim Fußballsportverein im hessischen Espenau angefangen.
Der kleine Matti Lindemann (8) hat vor vier Jahren als Bambini beim Fußballsportverein im hessischen Espenau angefangen.
Lindemann

„Sein Blut enthielt viel zu wenig rote und weiße Blutkörperchen sowie Blutplättchen. Mattis Knochenmark hatte seine Arbeit eingestellt und produziert keine Blutkörperchen mehr“, erklärt Marc Lindemann. Ein Schock für die Familie, die kaum Zeit hat, sich zu sammeln! Sofort muss ein Knochenmarkspender gefunden werden.

Lese-Tipp: Mit Knieschmerzen zum Arzt - Junger Vater (32) braucht Stammzellspende

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Mattis Bruder könnte als Spender infrage kommen

„Wir haben gerade einen Hoffnungsschimmer, dass Mattis Bruder als Spender infrage kommt. Das ist aber noch nicht sicher“, erklärt der Vater der drei Jungs. Zunächst stehen in Frankfurt diverse Untersuchungen an und es wird getestet, ob sein elfjähriger Bruder für eine Spende körperlich und gesundheitlich in Frage kommt. „Wir wünschen uns, dass sich noch mehr Menschen bei der DKMS als Spender registrieren, damit die Auswahl größer ist, falls sein Bruder nicht spenden darf. Wenn wir niemanden für Matti finden, dann wenigstens für ein anderes Kind“, so Marc Lindemann.

Lese-Tipp: So könnt ihr ganz leicht Stammzellspender werden

Die ganze Familie wünscht sich, dass sich möglichst viele Menschen bei der DKMS registrieren lassen, damit Kindern wie Matti geholfen werden kann. „Es geht innerhalb von einer Minute. Man registriert sich, lässt sich alles nach Hause schicken, bekommt die Stäbchen, zieht die zweimal durch den Rachen oder die Nase, packt sie ein, schickt die ein und fertig.“ Einfacher gehe es nicht, erklärt der Vater. Und: Marc Lindemann erinnert auch daran, Blut zu spenden. „Erst wenn man selbst betroffen ist, merkt man, wie wichtig Blutspenden ist – es gibt immer zu wenig Konserven, wir alle können das ändern.“

Lese-Tipp: Blut spenden, Leben retten und abkassieren - hier gibt’s das meiste Geld

Seid ihr bei der DKMS registriert?

Matti (8) im Isolierzimmer: „Erstaunt und stolz, wie tapfer er ist“

Seit drei Wochen wohnt Matti in einem Isolierzimmer in der Klinik, das er nicht verlassen darf. Er darf nicht in Kontakt mit Viren oder Bakterien kommen, die sein Immunsystem aktuell nicht bekämpfen könnte. Mittlerweile bekommt Matti auch Cortison verabreicht, dadurch hat sich sein Zustand vorerst stabilisiert. „Die ersten Tage hatte er einfach nur Panik. Wir sind erstaunt und stolz, wie tapfer er ist”, erzählt Marc Lindemann. Mental gehe es Matti aktuell gut, man könne wieder mit ihm lachen: „Wir versuchen ihm alles zu ermöglichen, wenn er Lust auf Fast-Food hat, dann darf das auch mal sein“, sagt sein Vater. Was ihn und seine Frau antreibt, ist die Hoffnung, dass sich bald ein passender Spender findet.

Lese-Tipp: Alles fing mit einem Ausschlag an! Jetzt braucht Ben (3) einen Superhelden

Video-Tipp: Pilot bedankt sich bei Knochenmarkspenderin

DKMS: Auf der Suche nach einem passenden Spender

Dann sei Matti zwar noch nicht über den Berg, aber eine reelle Überlebenschance sei gegeben. „Mit einem geeigneten Spender würde es wieder aufwärtsgehen. Gerade gibt es bei allem, was uns Hoffnung macht, immer auch ein großes ABER im Nebensatz. Doch wir schauen trotzdem so gut es geht nach vorne“, sagt Marc Lindemann. Eine Zukunft, die verbunden ist mit vielen Fragezeichen, aber auch mit ganz viel Hoffnung.