Glibber-Alarm im Süden
Giftige Portugiesische Galeere bedroht Urlaubsstrände

Die Gefahr ist fast unsichtbar und trotzdem riesig!
Die Sommerferien sind vielerorts noch in vollem Gange. Bedeutet: Viele Deutsche wollen sich derzeit im Süden im Meer abzukühlen. Doch es gibt einen heimlichen Spielverderber: die Portugiesische Galeere, ein Meeresbewohner mit blauen und transparenten Tentakeln.
Galeeren-Alarm in Europas Urlaubsregionen! Strände in Spanien und Frankreich betroffen
Portugiesische Galeeren kommen vor allem im Pazifik vor, aufgrund des Klimawandels mittlerweile aber eben auch vermehrt rund um die Kanaren, die Balearen, Portugal und Frankreich.
Laut Mallorca Magazin wurde im Juni 2025 ein Tier am Strand von Cala en Porter auf Menorca angespült. Ein Strandbesucher vergrub das Tier zunächst im Sand, später holten Rettungsschwimmer es wieder raus, sperrten den Bereich großzügig ab und alarmierten die Polizei. Denn Galeeren sind giftig!
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Und auch in Frankreich machen sich derzeit die oft fälschlicherweise als Quallen bezeichneten Meeresbewohner breit. Wie der französische Nachrichtensender BFM auf seiner Website schreibt, sei es in den vergangenen Tagen wegen Sichtungen von Portugiesischen Galeeren „an der Küste der Landes und des Baskenlandes” zu Strandsperrungen gekommen.
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Portugiesische Galeere ist streng genommen keine Quallenart
Auch wenn die Portugiesische Galeere oft als Quallenart bezeichnet wird, handelt sich eigentlich gar nicht um echte Quallen, sondern um riesige Polypenkolonien, in der jedes Individuum eine bestimmte Aufgabe übernimmt. Bei Berührung lösen die Nesselzellen der Portugiesischen Galeere winzige Harpunen aus, die bis zu einem Millimeter tief in den Körper eindringen und ein gefährliches Gift in die Blutbahn injizieren.
Wer mit den bis zu 50 Meter langen Tentakeln in Berührung kommt, erleidet starke Schmerzen und rote Striemen auf der Haut. Für den Menschen verläuft eine Begegnung mit dem Nesseltier – außer im Falle eines allergischen Schocks – aber nur selten tödlich.
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Was tun bei Kontakt mit einer Qualle?
Wer beim Baden im Meer von einer Qualle verletzt wurde, sollte vor allem Ruhe bewahren. „Auch wenn der Schmerz groß ist, sollten Sie nicht in Panik verfallen, wenn Sie von einer giftigen Qualle erwischt wurden”, rät Tomas Jelinek, Wissenschaftlicher Leiter des Centrums für Reisemedizin (CRM) in Düsseldorf.
Wichtig ist, nach dem Zusammenstoß mit einer Qualle möglichst schnell das Meer zu verlassen und die brennende Hautstelle auf keinen Fall mit der Hand zu reiben. Meist kleben noch viele ungeplatzte Nesselkapseln auf der Haut. Diese sollten mit Salzwasser abgespült oder vorsichtig per Pinzette entfernt werden.
Das hilft gegen das Quallengift: Mit Essig und Rasierschaum lässt sich verhindern, dass die Nesseln aufplatzen. Anschließend können sie mit einem stumpfen Gegenstand abgeschabt werden. Ersatzweise kann man die Haut an der Luft trocknen lassen und sie anschließend mit trockenem Sand abreiben – allerdings nicht mit trockenen Händen. Denn sonst können die Nesseln die Handflächen verbrennen. Zum Kühlen der verletzten Hautstelle empfiehlt Jelinek eine Antihistamin-Salbe. Bei größeren Verbrennungen sollte man auf jeden Fall zum Arzt gehen. (kra/vho)
Hinweis: Dieser Artikel wurde erstmals 2024 veröffentlicht und seither überarbeitet.