Risiken für das ungeborene KindADHS und Autismus durch Paracetamol? Neue Studie warnt Schwangere vor DIESEN Folgen

Wer schwanger ist, sollte bei Medikamenten genau hinschauen
Wer schwanger ist, sollte bei Medikamenten genau hinschauen
Mascha Brichta/dpa-tmn/dpa

Risiko in der Schwangerschaft!
Paracetamol ist eins der am häufigsten eingesetzten Schmerzmittel weltweit und rezeptfrei erhältlich.
Doch das Medikament zeigt immer wieder gravierende Nebenwirkungen. Nun auch offenbar auf ungeborene Kinder. Laut einer Studie soll Paracetamol deren neurologische Entwicklung stören. Was Experten raten.

Neue Studie: Ist die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft riskant?

Kopfschmerzen, Fieber, Rückenschmerzen – fast jeder hat schon einmal zu Paracetamol gegriffen, wenn der Körper Hilfe brauchte. Seine gute Verträglichkeit hat das Schmerzmittel zu einem der am häufigsten eingesetzten Medikamente gemacht. Auch bei schwangeren Frauen war und ist Paracetamol oft die erste Wahl bei Beschwerden. Werdende Mütter dürfen eine Reihe von Medikamenten nicht einnehmen, weil sie das Ungeborene schädigen könnten. Für Paracetamol galt bisher eine Ausnahme. Doch eine neue Studie zeigt jetzt, dass auch dieses Medikament gefährlich sein kann.

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Denn inzwischen mehren sich Hinweise, dass Paracetamol auch in neurokognitive und emotionale Prozesse eingreifen kann – mit möglichen Auswirkungen auf Aufmerksamkeit, Impulskontrolle und Entscheidungsverhalten. In zahlreichen wissenschaftlichen Studien wurde bereits untersucht, ob das Risiko für neurologische Entwicklungsstörungen wie ADHS oder Autismus bei Kindern erhöht ist, deren Mütter in der Schwangerschaft das Präparat mit dem Wirkstoff Acetaminophen eingenommen hatten. Dabei kam es immer wieder zu unterschiedlichen Ergebnissen.

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Meta-Analyse offenbart: Paracetamol erhöht Risiko für ADHS und Autismus beim Kind

Eine neue Meta-Analyse, die 46 Studien untersucht und nach wissenschaftlichen Gütekriterien bewertet hat, gibt nun Aufschluss. Demnach kann die Einnahme von Paracetamol in der Schwangerschaft tatsächlich das Risiko für ADHS, Autismus oder anderen neurologischen Auffälligkeiten bei Kindern erhöhen. Die Studie wurde am 14. August im Journal Environmental Health veröffentlicht.

Demnach zeigten die untersuchten Studien, die Daten von 100.000 Menschen ausgewertet haben, dass vor allem bei häufiger oder langfristiger Einnahme von Paracetamol Verhaltensauffälligkeiten bei den Kindern öfter auftraten. In mehreren Arbeiten wurde ein klarer Dosis-Wirkungs-Zusammenhang festgestellt.

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Paracetamol trotzdem unverzichtbar? Was Schwangere zur Einnahme wissen sollten

Trotz dieser Hinweise bleibe Paracetamol ein wichtiges Therapeutikum – insbesondere bei Menschen mit Kontraindikationen (etwa Allergien oder Medikamente, mit denen sich andere Arzneimittel nicht vertragen), heißt es weiter. Die Forscher betonen: Seine breite Anwendbarkeit mache es weiterhin unverzichtbar.

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Aber: Die Einnahme sollte grundsätzlich auf das medizinisch Notwendige begrenzt bleiben – also niedrig dosiert und zeitlich begrenzt erfolgen, idealerweise unter ärztlicher Begleitung. Für schwangere Frauen gelte ein besonders vorsichtiger Umgang mit dem Schmerzmittel. Darunter zähle laut Environmental Health die Einnahme der niedrigsten wirksamen Dosierung, falls nicht-medikamentöse Behandlungen nicht erfolgreich seien. Weitere Forschung zur Bestätigung der Ergebnisse und Entwicklung sicherer Alternativen stünden noch aus. (tma)