26 Sonnenschutzmittel im CheckSonnencreme im Öko-Test! Dieses Drogerie-Produkt macht das Rennen

Der Sommer kommt, der Sonnenbrand auch?
Sonnencremes sollen unsere Haut vor gefährlicher UV-Strahlung schützen. Um der Gefahr eines erhöhten Hautkrebsrisikos zu entgehen, führt im Sommerurlaub an Lichtschutzfaktor 50 kaum noch ein Weg vorbei. Doch leider können wir uns auf die LSF-Angaben auf den Sonnenschutzmitteln nicht immer verlassen, wie Öko-Test nun nachgewiesen hat.
Öko-Test verwendet neue Prüfmethode für Sonnencremes
Dank einer neuen Prüfmethode (die ISO-genormte In-vitro-Methode) konnten die Tester den Lichtschutzfaktor erstmals ohne menschliche Haut überprüfen. Auf Tests mit menschlicher Haut hatte Öko-Test bisher verzichtet, da dies bedeutet hätte, einen Menschen dem unnötigen Risiko möglicher Hautschäden auszusetzen. 26 Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor 50 hat Öko-Test in Drogerien, bei Discountern und Onlineshops erworben und im Labor genauer untersucht.
Die gute Nachricht: Ein Großteil der getesteten Produkte bietet genug Sonnenschutz und mehr als die Hälfte haben keine oder keine größeren Mängel aufzuweisen. Öko-Test bewertet daher insgesamt zwei Cremes mit „sehr gut” und zwölf mit „gut”. Die schlechte Nachricht: Elf Sonnenschutzmittel halten ihr Lichtschutzfaktor-Versprechen nicht ein. Ein Produkt bietet dabei sogar eklatant weniger Schutz als eigentlich angegeben.
Lese-Tipp: Sonnencreme bei Stiftung Warentest: Testsieger 2025! Welches Sonnenschutzmittel ist am besten?
Nicht einmal Lichtschutzfaktor 20: Das ist der große Test-Verlierer
Insgesamt schmieren im Test zwei Produkte mit der Note „mangelhaft” ab. Und bei einem Sonnenschutzmittel weicht der Lichtschutzfaktor dermaßen von dem angegebenen Wert ab, dass die Tester keine andere Gesamtnote als „mangelhaft” vergeben konnten. Dabei handelt es sich um die Alterra Sonnencreme, Bio Sonnenblume, 50 (16,77 Euro pro 200 Milliliter) der Drogeriekette Rossmann. Bei dem als zertifizierte Naturkosmetik verkauften Sonnenschutzmittel wurde bei den Tests nicht einmal LSF 20 gemessen.
Lese-Tipp: Im Auto kann man keinen Sonnenbrand bekommen? Sieben Sonnenschutz-Mythen im Check
Verbotene Weichmacher in fünf Produkten
Der zweite große Test-Verlierer ist die Dulgon Sonnenlotion, LSF 50 (3,16 Euro pro 200 Mililiter). Auch hier gibt es Abweichungen beim Lichtschutzfaktor, allerdings im akzeptablen Bereich. Viel kritischer sehen die Tester, dass im Labor der verbotene und von der EU als reproduktionstoxisch eingestufte Weichmacher Di-n-hexylphthalat (DnHexP) nachgewiesen werden konnte, und das in einer Menge deutlich über dem amtlichen Orientierungswert von einem Milligramm pro Kilogramm.
Öko-Test vermutet, dass der Weichmacher bei der Verwendung des UV-Filters Diethylamino Hydroxybenzoyl Hexyl Benzoat (DHHB) in die Sonnenschutzmittel geraten ist. Möglicherweise sei der Weichmacher auch über die Produktion oder die Verpackung in das Produkt geraten, das würde aber nicht die gefundene Menge erklären. Der Anbieter der Dulgon Sonnenlotion, Mann & Schröder, gibt an, dass er seit April 2024 den UV-Filter eines anderen Lieferanten bezieht, der eine größere Reinheit verspricht. Öko-Test hatte noch die alte Charge getestet.
Bei weiteren vier Produkten war der Weichmacher DnHexP nur in Spuren auffindbar und hat damit einen geringeren Einfluss auf deren Gesamtnote.
Video-Tipp: RTL und Öko-Test decken Sonnencreme-Weichmacher-Skandal auf
Beliebte Drogerie-Marke unter den Testsiegern
Wo Schatten ist, muss es auch Licht geben. Aus einem soliden Mittelfeld stechen zwei Sonnenschutzmittel als Testsieger mit der Gesamnote „sehr gut” heraus:
Sundance Sonnenmilch, 50 von dm (3,18 Euro pro 200 Milliliter)
Sun D’Or Sonnenmilch, 50 von Budni/Edeka (3,57 Euro pro 200 Milliliter)
Der angegebene Lichtschutzfaktor stimmte mit den Testergebnissen überein, keine kritischen Weichmacher und auch ansonsten keine weiteren Mängel. Es geht doch. So können wir uns auch bei knallendem Sonnenschein mit gutem Gewissen nach draußen wagen, ohne Angst vor Sonnenbrand und Folgeschäden für die Haut.