Titandioxid kein Thema mehrWelche ist die richtige Kinderzahnpasta? Öko-Test vergibt 13 Mal die Bestnote

Zahnbürste mit Zahnpasta
Zahnpflege ist für Kinder bereits mit dem ersten Milchzahn immens wichtig.
Lifestock, iStockphoto

Ohne Fluorid geht nichts!
Für die Zahnpflege unserer Kleinen braucht es wirksamen Schutz und daher empfehlen Zahnärzte gegen Karies eine bestimmte Dosis Fluorid, die ihn speziellen Kinderzahncremes vorhanden sein sollte. Öko-Test hat kritisch hingeschaut und nachgeprüft, ob die Cremes die Kinderzähne auch genug schützen.

Öko-Test untersucht Kinderzahncremes

Die Tester haben 31 Kinder- und Babyzahncremes erworben und im Labor auf mehrere Fragen hin untersuchen lassen: Stimmt die Menge an Fluorid in den Pasten? Sind darin Schwermetalle oder andere ungesunde Elemente zu finden? Wurden Karies fördernde Süßungsmittel verwendet, damit die Pasta den Kleinen besser schmeckt?

Das Gesamt-Ergebnis des großen Checks kann sich grundsätzlich sehen lassen: 13 Zahncremes bekommen die Gesamtnote „sehr gut”, neun sind noch „gut” und nur zwei sind aufgrund ihrer Mängel nicht zu empfehlen. Auch positiv: Der Farbstoff Titandioxid wurde in keiner der getesteten Pasten gefunden. Das hatte Öko-Test in der Vergangenheit deutlich kritisiert und entsprechend abgestraft.

Lese-Tipp: Titandioxid in Kinderzahnpasta - Öko-Test vergibt acht Mal „ungenügend”

Wie viel Fluorid muss in die Zahnpasta?

Öko-Test beruft sich auf Angaben von Zahnärzten, dass Zahncremes für Kinder mindestens 1.000 ppm (Parts per million/ein Promille von einem Promille) Fluorid beinhalten sollten, damit das Zähneputzen auch effektiv gegen Karies vorbeugt. Daher wurden alle Pasten, die nur einen Wert von unter 500 ppm haben und keine entsprechenden Anwendungshinweise, in der Note runtergestuft.

Damit die Kinder nicht zu viel Fluorid über die Zahnpasta aufnehmen, gibt es spezielle Verschlüsse, die den Kleinen dabei helfen sollen, die richtige Menge auf die Zahnbürste zu drücken. Nicht zu viel und nicht zu wenig, das ist das A und O. Daher hat Öko-Test sich der Verschlüsse und Dosierungshinweise auch genauer angeguckt und in die Wertung mit aufgenommen.

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„Ungenügend!” Diese beiden Zahncremes bleiben besser in der Tube

Die großen Testverlierer sind zwei Zahncremes, die auf die Beigabe von Fluorid verzichten und stattdessen eine Anwendung der fluoridfreien Zahncreme über den 1. Geburtstag hinaus empfehlen. Die Karex Kinder Zahnpasta mit BioHAP ohne Fluorid, 2- 6 Jahre von Dr. Kurt Wolff (3,99 Euro für 50 Milliliter) lobt als Ersatz den Inhaltsstoff Hydroxylapatit aus, dessen Wirksamkeit wissenschaftlich aber nicht ausreichend genug belegt ist. Dies ließ sich Öko-Test auch nochmal von Prof. Dr. Ulrich Schiffner, Zahnarzt und Beiratsmitglied der Deutschen Gesellschaft für Kinderzahnmedizin bestätigen. Wegen weiterer Mängel gab es für die Karex Kinder Zahnpasta daher nur die Gesamtnote „ungenügend”.

Dieselbe unerfreuliche Gesamtnote hagelte es auch für die Niyok Kids Zahncreme aus Kokosöl Strawberry & Raspberry, ab dem ersten Milchzahn. Hier haben die Tester Cadmium-Rückstände gefunden, die den Richtwert für das giftige Schwermetall deutlich überschreiten. Cadmium kann sich im Körper anreichern und über längere Zeit zu Nieren- und Knochenschäden führen. Es ist nicht umsonst in Kosmetikprodukten verboten und hat in Kinderzahncremes nichts verloren, wie Öko-Test deutlich macht.

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Kinderzahncreme muss nicht teuer sein - hier gibt’s die Testsieger

Unter den 13 Testsiegern tummeln sich die Zahnpasten, die empfohlene Dosis Fluorid berücksichtigt haben. Die Laborergebnisse konnten den ausgelobten Gehalt bestätigen. Die Dosierungsanleitungen und die Verschlusstechnik helfen den Kleinen und ihren Eltern bei der korrekten Zahnpflege. Viele der „sehr gut” abschneidenden Pasten finden sich in Discountern, Supermärkten und Drogerien bereits ab 30 Cent pro 50 Milliliter wie etwa die Bevola Kids Zahngel mit Erdbeergeschmack von Kaufland sowie die Dontodent Kids mildes Zahngel mit Himbeer-Geschmack von dm (Altersspanne jeweils 0- 6 Jahre). Gesunde Kariesprävention für Kinder muss also gar nicht viel kosten.

Alle Ergebnisse und Testsieger könnt ihr auf ökotest.de abrufen.