Stoff in Lebensmitteln bereits verboten

„Unverantwortlich“: Titandioxid in Kinderzahnpasta – acht Mal ungenügend!

Kleines Mädchen lacht beim Zähneputzen
Mehrere Marken-Zahnpasten für Kinder fallen bei Öko-Test durch
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Die richtige Zahnpflege ist von klein auf wichtig. Dafür müssen Eltern und Kinder am Waschbecken so manches Drama über sich ergehen lassen. Beim Equipment sollte es das nicht geben, doch eine aktuelle Untersuchung von Öko-Test sorgt für böse Überraschungen: In mehreren Marken-Kinderzahncremes steckt ein Farbstoff, der von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) als nicht sicher eingestuft worden ist. Das Urteil des Test-Teams: „Unverantwortlich“!

Titandioxid und Blei: Nichts für Kindermünder

Der weiße Farbstoff Titandioxid steht schon seit Längerem in der Kritik, weil nach aktueller Studienlage nicht ausgeschlossen werden kann, dass er das Erbgut schädigt. In Lebensmitteln ist er deshalb seit August 2022 verboten – in Kosmetika bisher allerdings nicht. Das sieht Öko-Test insbesondere bei Kinderzahnpasta als bedenklich an, die von den Kleinen erfahrungsgemäß oft verschluckt wird. „Unglaublich: Bekannte Marken ignorieren den Forschungsstand zu Risiken des Farbstoffs Titandioxid“, kritisiert Öko-Test-Redakteurin Meike Rix.

Diese Zahncremes fallen wegen des Inhaltstoffs mit „ungenügend“ durch:

  • Blend-A-Med Blendi Gel, Erdbeergeschmack
  • Odol-Med 3 Erste Zähne
  • Odol-Med 3 Milchzahn, Milde Minze
  • Putzi Kinderzahngel
  • Nenedent Kinderzahncreme mit Fluorid (Dentinox)
  • Nenedent Kinderzahncreme homöopathieverträglich mit Fluorid (Dentinox)
  • Prokudent Kids Zahngel Erdbeer Geschmack (Rossmann)

Auch die Today Dent Kids Milchzähne von Rewe/Penny enthält Titandioxid, schafft es aber immerhin noch auf das Urteil „mangelhaft“. Laut Öko-Test hat der Hersteller ab April 2023 eine titanoxidfreie Rezeptur angekündigt. Dentinox und Rossmann erklärten ebenfalls, ihre Rezepturen zu verändern oder schon verändert zu haben.

Die Ben & Anna Zahnpasta Strawberry Fluoride For Kids fällt hingegen aus einem ganz anderen Grund mit „ungenügend“ durch: Sie enthält Blei. Das könnte an verunreinigten natürlichen Bestandteilen liegen; der Gehalt im Labor lag jedoch oberhalb dessen, was das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) als technisch unvermeidbare Spuren ansieht.

Lese-Tipp: Wegen Arsen: Öko-Test straft Reiswaffeln ab

Diese Kinderzahncremes sind „sehr gut“

Es gibt aber auch gute Nachrichten aus dem Labor: Vier Zahnpasten haben den Test mit Bravour bestanden und können deshalb bedenkenlos in Kindermündern landen. „Sehr gut“ sind:

  • Bevola Naturals Kids Zahngel, Erdbeer-Himbeer-Geschmack von Kaufland, 1,73 Euro pro 50 ml
  • Bevola Kids Zahngel mit Erdbeergeschmack von Kaufland, 0,30 Euro pro 50 ml
  • Putzi Zahncreme für Kinder von Dental-Kosmetik*, 0,89 Euro pro 50 ml
  • Tabaluga Zahngel für Kinder mit Erdbeer-Geschmack von Edeka, 0,40 Euro pro 50 ml

Alle Ergebnisse finden Sie auf ökotest.de.

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Wie viel Fluorid ist richtig?

Sollen Babys Fluorid bekommen oder nicht? Mittlerweile geben Kinder- und Zahnärztinnen und -ärzte in der Empfehlung „Kariesprävention im frühen Säuglings- und Kindesalter“ folgenden Rat:

Säuglinge vor dem Durchbruch des ersten Zähnchens: täglich eine Kombinationstablette mit 0,25 mg Fluorid und 400 bis 500 I.E. Vitamin D

Ab dem ersten Zahn: entweder Putzen mit einer Zahncreme mit 1.000 ppm Fluorid und Gabe von Vitamin D ohne Fluorid, oder bis zum Alter von zwölf Monaten weiterhin Kombitabletten und fluoridfreie Zahncreme. (rka)

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