Mediziner schätzt Gesundheitsphänomen einHattet ihr auch schon mal einen Knoblauch-Kater?

Die einen lieben, die anderen hassen ihn: Knoblauch!
In vielen Gerichten, wie Aioli oder Zaziki ist er enthalten und man kommt kaum drumherum. Isst man jedoch zu viel, kann es zu unerwarteten Symptomen kommen. Welche das sind, warum manche Menschen einen „Knoblauch-Kater“ kriegen und wie man die Knolle so zubereiten kann, dass man am nächsten Tag nicht in den Seilen hängt? Wir verraten es.
Unwohlsein nach Verzehr - was ist dran am Knoblauch-Kater?
Habt ihr schonmal richtig lecker gegessen und am nächsten Tag hattet ihr auf einmal das Gefühl, ihr hättet zu viel getrunken - obwohl ihr gar keinen Alkohol hattet? Dann könnte es sein, dass ihr einen Knoblauch-Kater habt! Denn bei Menschen mit einer Knoblauch-Unverträglichkeit oder einer Knoblauch-Allergie, kann es, wie bei zu hohem Alkohol-Konsum, zu einigen unangenehmen Symptomen kommen.
Das sind zum Beispiel:
Unwohlsein
Schlafstörungen
Bauchschmerzen
ein pelziges Mundgefühl
das Bedürfnis, mehr zu trinken.
Warum ist das so? Die Ursachen liegen unter anderem bei dem Protein Allicin, welches den Stoffwechsel beeinflussen kann, und den Schwefelverbindungen des Knoblauchs, die zu einer Überforderung oder kurzzeitigen Schädigung der Geschmacksrezeptoren führen können.
Lese-Tipp: 5 Hausmittel, die Knoblauch-Geruch sofort neutralisieren
Habe ich eine Knoblauch-Allergie oder -Unverträglichkeit?

Wenn ihr euch jetzt die Frage stellt, ob ihr eine Knoblauch-Allergie oder lediglich eine Knoblauch-Unverträglichkeit habt, gibt es hier die Aufklärung.
Bei einer Knoblauch-Allergie treten nach kurzer Zeit und bereits bei kleinen Mengen wiederkehrende Beschwerden auf. Wenn ihr direkt nach dem Genuss von Knoblauch merkt, dass ihr etwa ein Jucken im Mund habt, solltet ihr euch bei einem Allergologen testen lassen. Überlappungen mit anderen Allergien sind keine Seltenheit. Als sogenannte Kreuzallergie kann eine Knoblauchallergie zum Beispiel mit einer Heuschnupfenallergie auftreten.
Bei einer Knoblauch-Unverträglichkeit hingegen sind die Symptome weniger schnell sichtbar. Hier liegt es an der Verstoffwechselung, ob man bei zu viel Knoblauch ein Unwohlsein empfindet. Dafür verantwortlich ist das bereits erwähnte Protein Allicin. Das kommt übrigens in allen Lauchgewächsen vor, zum Beispiel auch in Zwiebeln. Hier ist es aber nicht in so hoher Menge vorhanden - deswegen zeigen sich bei zu viel Knoblauch schneller Kater-Symptome, als bei zu vielen Zwiebeln.
Im Video: So einfach lässt sich Knoblauch schälen!
Tipps zum Vermeiden eines Knoblauch-Katers
Damit ihr das leckere und würzige Lebensmittel trotzdem bedenkenlos essen könnt, ohne Angst zu haben am nächsten Tag mit Bauchweh aufzuwachen, hat Arzt und Allgemeinmediziner Dr. Christoph Specht folgende Tipps für euch:
Die Knoblauch-Dosis verringern, damit man dem Risiko des Unwohlseins vorbeugt.
Die Zubereitungsart beachten, denn gekocht, gegart oder gedämpft ist Knoblauch deutlich magenschonender als beim rohen Verzehr. Durch die Hitze werden Proteine, wie zum Beispiel Allicin, denaturiert. Das heißt, dass das Protein in einer veränderten Form vorhanden ist und weniger Unannehmlichkeiten mit sich bringt.
Also gilt: Wenn man keine Allergie, sondern eine Unverträglichkeit hat, sollte man das würzige Lebensmittel am besten in Maßen und einem erhitzten Zustand genießen, damit man am nächsten Tag keine Kater-Symptome hat.