Prozess in Innsbruck

Deutscher Urlauber mit Tretboot angegriffen? Angeklagte: Wollten ihn auf ein Bier einladen

Kramsach-Attacke auf Schwimmer im Reintaler See
Angeblich versuchten zwei Männer, den 68-Jährigen mit einem Tretboot zu überfahren.
zoom.tirol

Plötzlich wird der Urlaub zum Horror.
Zwei Männer (22, 38) sollen einen deutschen Touristen in Tirol mit dem Tretboot angefahren haben. Doch vor Gericht stellen sie die Geschehnisse ganz anders dar.

Urlauber: Tretbootfahrer wollten mich überfahren

Im August 2023 geht Ulrich K. (Name geändert) im Reintalersee bei Kramsach (Österreich) schwimmen, berichtet die Kronen-Zeitung. Plötzlich versucht ein Tretbootfahrer (22) angeblich, den Deutschen zu überfahren. Dessen Kumpel (38) habe den 22-Jährigen sogar mit den Worten „Überfahr ihn!” angefeuert, behauptet Ulrich K.

Zwar schluckt der 68-Jährige Wasser, kann sich aber völlig erschöpft ans Ufer retten, wie er sich erinnert. „Ich erlitt dabei auch eine Verletzung am Schienbein”, berichtet der Deutsche beim Prozess in Innsbruck.
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Gericht in Innsbruck spricht Angeklagte frei

Eine Version der Geschehnisse, der die beiden Angeklagten vehement widersprechen. Es habe lediglich ein Wortgefecht gegeben, behaupten sie. „Ich habe überhaupt erst gemerkt, dass ein Schwimmer in unserer Nähe ist, als der Mann uns beschimpft hat”, sagt der 22-Jährige. Sein 38-jähriger Kumpel gesteht nur ein, den „zornigen Schwimmer” angespritzt zu haben, und zwar „aus Spaß”. Der Deutsche habe versucht, aufs Tretboot zu klettern, behaupten die Angeklagten. „Dabei kam es zu den Verletzungen”, sagt der 38-Jährige.

Sie seien dem Urlauber hinterhergefahren, um sich zu entschuldigen, erklären die Angeklagten. Sie hätten ihn sogar auf ein Bier einladen wollen – er habe dies aber nicht gewollt und mit einer Anzeige gedroht.

Letztlich steht Aussage gegen Aussage, die Tat kann den Männern nicht nachgewiesen werden. Das Gericht spricht die Angeklagten frei. (bst)