Der ukrainische Präsident redet Nachbarn ins Gewissen

Selenskyj appelliert an Belarussen: "Ihr seid unsere Nachbarn!"

HANDOUT - 27.02.2022, Ukraine, Kiew: Auf diesem Standbild aus einem Video des Pressebüros des ukrainischen Präsidenten spricht Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, zur Nation. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj rief seine Landsleute in Videobotschaften zur Abwehr russischer Angriffe auf. Foto: Uncredited/Ukrainian Presidential Press Office/dpa - ACHTUNG: Nur zur redaktionellen Verwendung und nur mit vollständiger Nennung des vorstehenden Credits +++ dpa-Bildfunk +++
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj
nwi, dpa, Uncredited

Am vierten Tag des russischen Angriffs hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj an die Solidarität der Menschen im Nachbarland Belarus appelliert. „Von Ihrem Gebiet aus schießen die Truppen der Russischen Föderation Raketen auf die Ukraine“, sagte Selenskyj am Sonntag in einer Videobotschaft. „Von Ihrem Gebiet aus werden unsere Kinder getötet und unsere Häuser zerstört.“

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Video: Selenskyj richtet sich an die Ukrainer

Der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko räumte wenig später ein, dass zwei russische Raketen von belarussischem Gebiet aus abgeschossen worden seien. Belarus selbst habe aber keine Soldaten und auch keine Munition in der Ukraine, betonte er.

Selenskyj rief in seiner Ansprache die Menschen in Belarus dazu auf, sich klar zu positionieren - auch mit Blick auf ein belarussisches Verfassungsreferendum, das am Sonntag anstand: „Wir sind Ihre Nachbarn. Wir sind Ukrainer. Seien Sie Belarus - und nicht Russland!“

Selenskyj hat außerdem die internationale Gemeinschaft aufgefordert, Russland wegen des Angriffs auf sein Land das Veto-Recht im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen (UN) zu entziehen. Das russische Vorgehen sei verbrecherisch und grenze an Völkermord, sagt Selenskyj in einer kurzen Videobotschaft. "Das ist Terror. Sie werden unsere ukrainischen Städte noch mehr bombardieren, sie werden unsere Kinder noch subtiler töten. Das ist das Böse, das in unser Land gekommen ist und zerstört werden muss", sagt er weiter. Die Weltgemeinschaft müsse Russland das Veto-Recht im UN-Sicherheitsrat entziehen. (dpa/cko)

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