Unangenehmes Geständnis Wie sage ich meinem Partner, dass er nicht sonderlich gut küssen kann?

Ansprechen oder für immer schweigen?
Hat der Partner Spinat zwischen den Zähnen hängen oder duftet unangenehm, können wir ihm das unverblümt mitteilen. Schließlich steht man sich sehr nahe, kann Dinge ehrlich ansprechen. Doch es gibt Situationen, die selbst in der Beziehung unangenehm werden können. Zum Beispiel, wenn’s ums Knutschen geht.
„Du küsst wie ein Frosch“ - was ihr eurem Partner besser nicht sagen solltet
Man liebt sich, wohnt unter Umständen zusammen, alles ist super. Aber eine „kleine“ Sache hat man verschwiegen, weil sie einen gar nicht so sehr gestört hat und andere Dinge in der Beziehung schlichtweg wichtiger waren und sind. Doch irgendwann holt einen das Problem ein – aber der Zug, es anzusprechen, ist mittlerweile irgendwie abgefahren.
Was also tun? WIE sage ich meinem Partner, dass mir seine Küsse nicht sonderlich gut gefallen? Und wie mache ich das so, dass es nicht unangenehm wird oder gar verletzend? Schließlich denken wohl die meisten von uns, dass sie gut küssen können. Aber ob der Gegenüber das auch so sieht?
Die systemische Familienberaterin Ruth Marquardt erklärt im RTL-Interview: „Gerade in einer Partnerschaft geht es darum, sich gegenseitig liebevoll zu unterstützen. Daher wäre direkte Kritik à la ‘Du küsst wie ein Frosch, kannst du das bitte verändern’ definitiv der falsche Weg.“
Aus Angst und Rücksichtnahme sagen wir dann jedoch in der Regel besser gar nichts und nehmen die schlechten Küsse in Kauf.
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Eure Meinung ist gefragt!
Expertin macht deutlich: Redet über eure Bedürfnisse!
Wer über das Küssen Nähe zu seinem Partner oder seiner Partnerin aufbaut, sollte also die unangenehme Thematik definitiv ansprechen, so die Expertin.
„Ein Schlüssel für alles, was ihr in eurer intimen Beziehung verändern wollt, ist das Darüber-Sprechen. Teilt eure Wünsche und Bedürfnisse miteinander. Am besten in der Ich-Form, ohne Kritik zu üben, ohne eine Art Vortrag zu halten. Was wünscht sich der Partner? Geht in den Austausch – vielleicht wird es nicht nur spannend, sondern sogar witzig“, sagt Marquardt.
Vor allem direkte Beispiele helfen in einem solch „heiklen“ Gespräch. Probiert Sätze zu nutzen wie:
„Küss’ mich bitte einmal so, wie du es gerade/letztens getan hast.“
Beschreibe genaustens, was du magst: „Ich mag es, wenn du ...“
Gib genaue Anweisungen: „Ich mag es, wenn deine Zunge meine Zunge umkreist.“
Stelle Nachfragen: „Mehr so – oder mehr so?“
Das Gute: Manchmal mache genau ein solches Gespräch noch weitere Thematiken auf, die einen beschäftigen, sodass andere Baustellen direkt mit behoben werden können, weiß die Expertin. Das Küssen ist nicht das einzige, was ihr verändern wollt und euch fehlen generell Nähe und Zärtlichkeiten? Marquardt erklärt: „Dann könnt ihr vereinbaren, über die gemeinsamen Wünsche zu sprechen.“
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DAS macht jeder von uns - und es ist ein richtiges No-Go!
Ein No-Go ist laut der Expertin übrigens folgendes – und diese Situation dürfte wohl JEDES Paar kennen: „Wir küssen uns oft im Vorbeigehen, sind aber mit den Gedanken und unserer Aufmerksamkeit gar nicht wirklich beim Partner. Dann prallen Lippen aufeinander – und irgendwie fühlt es sich mehr nach einer Kollision an als nach einer sinnlichen Begegnung mit erotischem Potenzial.“
Achtet also darauf, WANN und WO euer Kuss stattfindet. Denn: „Der Kuss kann auch über eine Veränderung in der Annäherung entscheidend verbessert werden. Wie schaut ihr euch vor dem Kuss an? Wie geht ihr aufeinander zu?“
Wichtig ist, offen zu sein und Bereitschaft für Neues zu zeigen. Dann wird auf einem Kritikgespräch ein sinnliches Wunschkonzert!