Teure Retour nach ChinaVerbraucherzentrale warnt vor Billig-Online-Shops: Vorsicht vor diesen Adressen

Einkaufen im Internet
Die Verbraucherzentrale warnt vor Online-Shops.
deutsche presse agentur
von Aristotelis Zervos

Achtun beim Online-Kauf!
„Seien Sie vorsichtig bei Bestellungen von preiswerter Kleidung in Online-Shops, die eine niederländische Unternehmensadresse im Impressum angeben.“ Warum der Einkauf teuer werden kann und was hinter der Warnung steckt.

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Böse Überraschung: Rücksendung der gekauften Ware nur nach China

Aktuell erhalten die Verbraucherschützer viele Beschwerden zu Shops, die preiswerte Mode anbieten und in den Niederlanden ansässig sein sollen. Ausdrücklich genannt werden die Internetseiten amodafashion.de, emma-keller.de, gesundesschuhe.de, variera.de und wolffashion.de.

Zwar handelt es sich um keine Fake-Shops, die bestellte Ware wird geliefert. Aber: „Bei einigen Anbietern wird die Ware aus China geliefert und soll auch dorthin zurückgeschickt werden.“

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Und das kann ziemlich teuer werden: Denn die Rücksendungen können mit sehr hohen Portokosten verbunden sein, die oft den eigentlichen Warenwert übersteigen.

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Shops mit .de-Adresse versenden nicht aus Europa

Besonders fies: Für Kunden ist es oft nicht auf den ersten Blick zu erkennen, dass es sich eigentlich um chinesische Online-Shops handelt.

„Obwohl die Namen der Shops oft deutschsprachig sind, die Webadressen eine .de-Länderkennung tragen und der Unternehmenssitz in den Niederlanden zu sein scheint, müssen Sie sich mit einem Kundenservice in China auseinandersetzen“, berichtet die Verbraucherzentrale.

Zum Beispiel der Online-Shop Emma-Keller.de:

  • Als Hauptsitz wird die Adresse Trasmolenlaan 12 in 3447 GZ Woerden Niederlande angegeben.

  • Als Rücksendeadresse wird eine Straße in der chinesischen Stadt Ningbo angegeben.

  • Die Kosten für die Rücksendung liegen laut dem Shop-Betreiber zwischen 15 und 25 Euro. Dabei gibt es auf der Seite kaum Produkte, die teurer als 50 Euro sind.

„Wenn der Wert der bestellten Ware rund 30 Euro beträgt, deren Rücksendung aber 50 Euro kosten soll, fühlt man sich einfach über den Tisch gezogen“, erklärt die Verbraucherzentrale Hamburg.

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Käuferschutz hilft bei hohen Rücksendekosten nicht weiter

Die genannten Shops hebeln nicht nur europäische Verbraucherrechte aus. Auch der Käuferschutz zum Beispiel über Paypal greift in diesen Fällen nicht.

„Die Rücksendung der Ware wird in der Regel vorausgesetzt, um eine Erstattung von Paypal zu erhalten oder sich gegen eine Rechnung von Klarna wehren zu können. Doch wer will zunächst 50 Euro fürs Porto zahlen, um dann 30 Euro gutgeschrieben zu bekommen?“, so die Verbraucherzentrale.

Tipp: Die Verbraucherschützer empfehlen bei unbekannten Online-Shops, erst einen Blick ins Impressum zu werfen und nur dann zu bestellen, wenn dort eine vertrauenswürdige Adresse in Europa, besser noch Deutschland steht.

Vor allem sollte man sich nicht von den niedrigen Preisen blenden lassen. Die zweite Empfehlung der Verbraucherzentrale lautet: „Sind keine konkreten Informationen zu den Rückgabebedingungen zu finden, verzichten Sie lieber auf eine Bestellung.“