Tiere wurden ausgesetzt und abgegeben
Vogelspinnen-Alarm in Tierheim Hannover

Da kann es einem schon eiskalt den Rücken runter laufen!
Im Tierheim Hannover sind neun Vogelspinnen gelandet. Das ist auch für die Pfleger eine echte Herausforderung. Denn die Achtbeiner sind nichts für schwache Nerven.
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Sieben auf einen Streich
„Bei den Spinnen bin ich froh, dass da ein Glas dazwischen ist, da stellen sich automatisch die Haare hoch“, erzählt Doris Peterek, Leiterin des Tierheims Hannover im Gespräch mit RTL. Die Rede ist von neun Vogelspinnen, die im niedersächsischen Tierheim auf ihr neues Zuhause warten. Zwei sind bereits seit September da. Sieben weitere sind Ende November dazugekommen.
Viele der Mitarbeiter machen jetzt einen großen Bogen um das Kleintierhaus und im Speziellen um den Exotenraum. Einige verweigern sogar aktuell ganz den Besuch, erzählt Tierpflegerin Christiane John. Die 35-Jährige versorgt die Spinnen und hat sogar selber eine zuhause. Warum sie die Tiere so mag? „Gerade, weil sie viele nicht mögen, vielleicht mag ich sie deswegen besonders“, so die Pflegerin im Interview. Aber das gleich neun auf einmal mit im Haus sind, sei dann doch eher außergewöhnlich, erzählt die Leiterin.
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Manche Spinnenbesitzer landen offenbar im Gefängnis

Die letzten sieben Tiere kommen von einer Besitzerin, die erst vor kurzem verstorben ist. Rosalie und Flauschi, die seit September da sind, wurden hingegen einfach in einer kleinen Box ausgesetzt. Das komme aber so gut wie nie vor, so Pflegerin John. „Die meisten Spinnen, die in den letzten Jahren zu uns kamen, da ist der Halter tatsächlich oft ins Gefängnis gegangen oder sie kommen aus Zwangsräumungen“, so die 35-Jährige. Bei den letzten sieben sei aber alles ganz sauber abgelaufen, erzählt sie weiter. Und es sollen auch ganz besondere Exemplare darunter sein. „Das sind brasilianische Riesenvogelspinnen oder auch eine blaue Ornament-Vogelspinne.“ Besonders giftig soll aber keine von ihnen sein, so Leiterin Doris Peterek. Dafür kann der Biss aber sehr schmerzhaft sein und für Menschen mit Allergie natürlich auch lebensbedrohlich, so Peterek weiter.
Alle Spinnen haben schon ein neues Zuhause

Umso schöner, dass alle neun Vogelspinnen schon vermittelt werden konnten. „Wir haben einen Facebook-Aufruf gemacht und es gab unzählig viele Anfragen“, so Doris Peterek. Auch Mitarbeiter und andere Tierpfleger wollten unbedingt eine der seltenene Spinnen haben. „Ich habe mich auch gewundert, aber ruckzuck waren die dann alle vergeben.“ Für seltene Spinnen scheint es also besonders viele Liebhaber zu geben. Wenn das bei Hunden und Katzen auch so schnell gehen würde, Doris Peterek wäre wohl mehr als zufrieden. (jsa)
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