Kita-Leiter berichtet von seinem AlltagNach Strangulation einer Vierjährigen: Wie sicher sind unsere Kitas?

ARCHIV - 18.04.2016, Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf: Spielzeug liegt in einem Sandkasten während Kinder spielen in einer Kindertagesstätte. In Nordrhein-Westfalen gibt es noch keine Klarheit, wie es angesichts andauernder coronabedingter Einschränkungen mit den Elternbeiträgen für die Kita weitergeht (zu dpa: «Kita-Beiträge für Februar noch unentschieden - Übernahme gefordert». Foto: Monika Skolimowska/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wie sicher sind Kindertagesstätten? Eine Frage, die nach dem tragischen Unfalltod einer Vierjährigen an Brisanz gewinnt (Symbolbild)
skm beg gfh, dpa, Monika Skolimowska
von Lauren Ramoser

Wie konnte das nur passieren?
Nach dem tragischen Unfalltod einer Vierjährigen in einer rheinland-pfälzischen Kita in Limburgerhof sind viele Eltern in Sorge. Ist auf regelmäßige Kontrollen innerhalb der Einrichtungen und durch externe Behörden Verlass? Wir haben mit einem Kita-Leiter über dieses sensibe Thema gesprochen.
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Todesfall war ein Unfall - aber wie lässt sich das verhindern

Durch die Seile an einer Topfstelze stirbt eine Vierjährige auf einer Rutsche in einer Kita in Limburgerhof. Das Mädchen hat sich vermutlich stranguliert, die Ermittler gehen von einem tragischen Unfall aus.

Dennoch fragen sich nicht nur viele Eltern: Wie kann so etwas passieren? Für Kitas gibt es klare Vorgaben, wie die Außenbereiche zu gestalten sind. In einer Regelung des Spitzenverbandes der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung heißt es dazu, dass es „unabdingbar ist, dass die Flächen und Spielangebote keine Gefahren beinhalten.“ Für die Umsetzung sind die Kitas und deren Träger verantwortlich – auch wenn es regelmäßige Kontrollen gibt.

Diese Sicherheitskontrollen gibt es in der Kita

Stefan Feldmann, Leiter einer Kita in Nordrhein-Westfalen, erzählt im Gespräch mit RTL: „Bei unserem Träger kommt jährlich jemand zur Hausbegehung. Außerdem haben wir einen Sicherheitsbeauftragten.“ Zusätzlich schaue sich auch das Landesjugendamt regelmäßg die Kindertagesstätte genau an. „Insgesamt wird eine Einrichtung immer auf Sicherheit überprüft“, so der Erzieher.

Im Team von Feldmann gebe es einen Spielplatzbeauftragen. „Dieses Mitglied des Kita-Teams guckt sich jeden Montag den Spielplatz einmal an, bevor die Kinder rausgehen.“ Auffälligkeiten werden in einem offiziellen Kontrollbuch des Trägers festgehalten und beseitigt. Dass das auch wirklich passiert, muss dokumentiert und unterschrieben werden.

Auch die Einrichtung selbst wird regelmäßig überprüft, um Unfällen vorzubeugen.

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Was tun, wenn Eltern Sicherheitsbedenken haben?

Für Bedenken seitens der Eltern habe die Kita immer ein offenes Ohr und nehme diese auch ernst. „Wir besprechen die Sorgen der Eltern im Team und finden eine Lösung“, sagt Feldmann.

Generell passiere das eher selten – seiner Erfahrung nach hätten Eltern in der Regel keine Berührungsängste, sollte es Redebedarf geben. „Normalerweise sprechen Eltern Bedenken sofort an oder gehen über den Elternbeirat.“

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