Drastische Verschärfungen in Bayern: Bars zu, Sperrstunde ab 22 Uhr, keine WeihnachtsmärkteBayern macht ernst: "Ein De-facto-Lockdown für Ungeimpfte im ganzen Land"

Wegen der außer Kontrolle geratenen Corona-Pandemie verschärft Bayern seine Maßnahmen drastisch. Ab nächster Woche verhängt das Land einen Lockdown für Ungeimpfte und in Hotspots sogar für alle Bürger.
Alle Clubs, Diskotheken und Bars sollen für die nächsten drei Wochen schließen, Weihnachtsmärkte soll es in diesem Jahr nicht geben, wie Ministerpräsident Markus Söder am Freitag nach Beratungen seiner Koalition in München ankündigte.
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"ein De-facto-Lockdown für Ungeimpfte im ganzen Land"

"Wir müssen handeln", sagte Ministerpräsident Markus Söder. Er verwies auf die hohen Infektionen im Freistaat, wo die Impfquote deutlich niedriger als in anderen Bundesländern ist. Es werde wieder Kontaktbeschränkungen geben - "ein De-facto-Lockdown für Ungeimpfte im ganzen Land". Maximal fünf Ungeimpfte aus zwei Haushalten dürften sich dann noch treffen. Besonders gefährdete Bereiche würden wieder dichtgemacht - darunter Bars, Clubs und Diskotheken. Auch Weihnachtsmärkte seien davon betroffen, würden dafür aber Wirtschaftshilfen bekommen.

Bayern begründete die Maßnahmen, die zunächst bis Mitte Dezember gelten sollen, mit dem drohenden Kollaps des Gesundheitssystems. Die 2G- und 2G-Plus-Regeln, die Ungeimpfte bereits ausschließen, sollen nochmal verschärft werden. In der Gastronomie sei eine Sperrstunde von 22 Uhr geplant, im Handel dürfe es nur einen Kunden pro zehn Quadratmeter geben. Dafür werde die epidemische Notlage festgestellt.

Notbremse für Hotspots

In Hotspots mit einer Inzidenz von mindestens 1.000 - derzeit sind das acht Landkreise in Bayern - sollen für drei Wochen noch umfangreichere Beschränkungen für alle Bürger gelten. "Hier reichen die vorhandenen Maßnahmen nicht aus. Hier braucht es eine harte Notbremse", sagte Söder. Das bedeute Schließungen für Hotels, Gastronomie, Frisöre, Kultur- und Sportveranstaltungen. Er forderte alle Bürger erneut auf, sich impfen zu lassen. In Bayern liege die Inzidenz bei Ungeimpften bei 1500, bei Geimpften bei 110. 90 Prozent der Intensivbetten seien von Ungeimpften belegt. Die Lage sei erdrückend und spitze sich noch zu.

„Die Lage ist weiter erdrückend und spitzt sich immer weiter zu“, sagte Söder. "Ich glaube, dass wir am Ende um eine allgemeine Impfpflicht nicht herumkommen werden", sagte Söder. Dies könne eine langfristige Lösung sein. Die Lage werde sonst nicht besser. "Sonst wird das eine Endlosschleife mit diesem Mist-Corona."

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