Polizei findet Mädchen bei unbekanntem Mann
Vermisster Teenager nach vier Jahren wieder da: Das haben Alicias (18) Nachbarn beobachtet
Vier Jahre lang bangte ihre Familie um Alicia Navarro – am 23. Juli die erlösende Nachricht: Die inzwischen 18-Jährige ist wieder da. Was dem autistischen Mädchen widerfuhr, ist noch unklar. Jetzt melden sich Nachbarn aus Havre (US-Bundesstaat Montana) zu Wort, wo Alicia mit einem unbekannten Mann gelebt haben soll.
Polizei stürmt Wohnung in Havre (Montana)
Plötzlich seien bewaffnete FBI-Beamte in ihrem Wohnviertel aufgetaucht, erzählen Bewohner der 9.000-Einwohner-Stadt der New York Post. "Sie kamen in drei Polizeiwagen; alle stiegen mit gezogenen Waffen aus und stürmten in die Wohnung", erinnert sich der 69-jährige Ron Turner an den Einsatz am 26. Juli. Die Polizisten seien mit Sturmgewehren und kugelsicheren Westen ausgerüstet gewesen.
Dann sei ein Mann in Handschellen aus dem Haus gebracht worden. "Sie haben ihn in ein Polizeiauto gesteckt und sind ziemlich schnell davongefahren", sagt Turner der Zeitung.
Vermisste Alicia Navarro (18) wieder da: Nachbar hielt sie für deutlich jünger
"Fünf bis zehn Minuten später haben sie dann das Mädchen herausgebracht. Ich hab zu meiner Frau gesagt: 'Oh Mann, das sieht nicht gut aus. Sie sieht echt jung aus'", berichtet der 69-Jährige. "Ich wusste nicht, dass sie volljährig ist – aber sie sieht ganz bestimmt nicht so aus."
Das Mädchen, von dem er spricht, war offenbar Alicia Navarro. "Als sie herauskam, schien es ihr gut zu gehen", erzählt Ron Turner. Allerdings habe sie "den Kopf hängen" lassen und sich die Augen zugehalten, "als würde sie weinen", als die Beamten mit ihr sprachen. Im Rahmen des Einsatzes seien Polizisten auch in das Haus eingedrungen, um dort Beweise zu sichern.
Zwei Tage später teilte die Polizei mit, im Zusammenhang mit Alicia Navarros Verschwinden sei ein Mann festgenommen und befragt worden. Ob es sich um dieselbe Person handelt, mit der sie in Havre zusammengewohnt hatte, ist jedoch unklar.
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Mädchen verschwand 2019 aus seinem Elternhaus in Glendale
Die damals 14-jährige Alicia verschwand im September 2019 nachts aus ihrem Elternhaus in Glendale (US-Bundesstaat Arizona). Sie hinterließ einen Brief: "Ich bin weggelaufen. Ich komme wieder. Ich schwöre. Es tut mir leid." Hinweise, wo sie sich befindet, gab es in den folgenden Jahren nicht.
Letzte Woche meldete sich die mittlerweile 18-Jährige völlig überraschend auf einer Polizeistation im US-Bundesstaat Montana, rund 40 km von der kanadischen Grenze entfernt. Sie war unversehrt und konnte nach kurzer Zeit ihre Mutter in die Arme schließen.
Polizei von Glendale betrachtet Alicia Navarro als Opfer
Bei der Polizei wollte Alicia ihr jahrelanges Verschwinden offenbar herunterspielen. Den Beamten dankte sie dafür, dass sie ihr "Hilfe angeboten" hätten. Ganz so lässig sehen die Ermittler die Sache allerdings nicht: Auch wenn Alicia keine medizinische Versorgung benötige, müsse sie wie ein Opfer behandelt werden. "Für uns ist sie ein Opfer, und wir müssen uns um sie kümmern", sagt Scott Waite von der Polizei in Glendale. (bst)