Notfallzulassung erteilt
USA setzen auf Covid-19-Tablette „Paxlovid“
Die US-Arzneimitelbehörde FDA hat eine Pille gegen besonders schwere Corona-Verläufe zugelassen. Mit dem Medikament „Paxlovid“ sollen Erkrankte behandelt werden, die ein besonders hohes Risiko für einen schweren Verlauf haben. Die Behandlung soll Zuhause erfolgen.
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Pfizer: 89 Prozent geringeres Risiko an Corona zu sterben
Laut Hersteller Pfizer verhindert das Medikament sehr erfolgreich schwere Krankheitsverläufe bei Hochrisikopatienten. Eine Zwischenanalyse von Testergebnissen habe ergeben, dass „Paxlovid“ das Risiko von Krankenhauseinweisungen und Tod bei Covid-19-Patienten um 89 Prozent senke. Damit könnten gerade in der neuen Omikron-Welle viele Leben gerettet werden.
„Es werden mit ziemlicher Sicherheit Ärzte zunächst Rezepte für Personen ausstellen, die innerhalb der ersten drei Tage nach Infektion bemerkenswerte Symptome haben und zu Hochrisikogruppen zählen", so Dr. Anthony Fauci, Immunologe und Präsidentenberater.
„Paxlovid“: Erstes Mittel in Pillenform gegen Corona

Mit „Paxlovid“ sollen Corona-Patienten ab zwölf Jahren behandelt werden, die milde bis mittlere Symptome zeigen und ein großes Risiko für eine Verschlimmerung der Erkrankung haben. Laut der US-Arzneimitelbehörde FDA ist „Paxlovid“ das erste Mittel, das in Pillenform eingenommen werden kann.
Das Medikament soll in den USA verschreibungspflichtig, aber kostenlos erhältlich sein. Die US-Regierung hatte mitgeteilt, zehn Millionen Dosen für 5,3 Milliarden US-Dollar (4,7 Milliarden Euro) gekauft zu haben. Die Auslieferung könnte noch in diesem Jahr beginnen. In Europa hatte die Arzneimittelbehörde EMA Mitte November mitgeteilt, mit einer Untersuchung des Covid-19-Medikaments begonnen zu haben.
Pille "Paxlovid“ kein Ersatz für eine Impfung
Medikamente wie „Paxlovid“ gelten unter Experten als eine Säule der Coronavirus-Bekämpfung. Sie sind aber im Vergleich zu vorbeugenden Impfungen mit knapp 500 Euro deutlich teurer und in der Anwendung oft komplizierter. So soll Paxlovid maximal fünf Tage nach Symptombeginn verabreicht werden. Zu den möglichen Nebenwirkungen gehören eine Beeinträchtigung des Geschmackssinns, Durchfall, Bluthochdruck und Muskelschmerzen.
Vor der Zulassung sind sie bei weniger Menschen getestet worden als die Impfstoffe - die zudem seit Monaten weltweit milliardenfach verabreicht und parallel weiter überwacht werden. Auch die FDA erklärte, dass für die breite Bevölkerung das nun zugelassene Medikament kein Ersatz für eine Impfung sei.
Auch Deutschland will das Mittel rasch beschaffen. Bis „Paxlovid“ aber zugelassen wird, muss die Europäische Arzneimittelbehörde EMA erst eigene Untersuchungen abschließen. (dpa /ihe)