Eltern bangten Monate um Lara und Clara

Urteil nach Kindesentziehung nach Paraguay: Zehn Monate auf Bewährung

Paraguay
Lara und Clara wurden monatelang vermisst.

Anne Maja R. und Filip B. suchten ein halbes Jahr lang nach ihren Kindern Lara und Clara. Ihre Ex-Partner, Andreas E. und seine Frau Anna Maria E., tauchten im November 2021 überraschend mit den Mädchen aus früheren Beziehungen unter. Sie verschleppten sie nach Paraguay.
Trotzdem bleibt das Auswanderer-Paar Andreas E. und seine Frau Anna Maria E auf freiem Fuß. Wie das zuständige Essener Amtsgericht am Dienstag auf Anfrage erklärte, haben die beiden Eltern der Verurteilung auf dem Strafbefehlswege über zehn Monate Haft auf Bewährung wegen gemeinschaftlicher zweifacher Kindesentziehung zugestimmt. Die Strafe sei für drei Jahre auf Bewährung ausgesetzt.Zudem müssen die beiden Elternteile als Bewährungsauflage eine Geldbuße von je 2520 Euro zahlen, erläuterte ein Gerichtssprecher. Das strafrechtliche Verfahren in dem aufsehenerregenden Fall sei damit abgeschlossen.

Im Video: Hier haben sich die Entführer gestellt

Kinder nach Paraguay entführt

Monatelang wurde das Paar mit internationalem Haftbefehl gesucht. Nach intensiven Gesprächen mit Anne Maja R., Filip B. und deren Anwalt Ingo Bott konnte der Konflikt beigelegt werden. Schlussendlich stellte sich das Entführer-Paar den Behörden.

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Entführer-Ehepaar hat Verbindungen zu Querdenker-Szene

Andreas E. und seine Frau Anna Maria E. tauchten im vergangenen November mit den Kindern aus früheren Beziehungen unter und reisten mit den Mädchen nach Paraguay. Anne Maja R. und Filip B. wurden von der Ausreise ihrer Kinder völlig überrascht.

Die Polizei in Paraguay fand schnell das Fluchtauto der E.s, zudem wurde ein Mann vorübergehend festgenommen, der den Deutschen bei ihrem Untertauchen geholfen haben soll.

Andreas E. und seine Frau haben Verbindungen zur Querdenker-Szene, in Deutschland fürchteten sie sich vor einer möglichen Impfung gegen die Corona-Maßnahmen. Eine aufgenommene Videobotschaft der Familie wurde erstmals in der Telegram-Gruppe „Paraguay Impfkritik“ geteilt. (dky)