"Lüge" des Kremls
Zivilisten töten auf Befehl: Russen-Deserteur packt über brutale Kriegsverbrechen aus
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Dutzende Leichen auf den Straßen, in Autos und in Häusern – nach dem Rückzug russischer Truppen aus Butcha zeigte sich dort ein Bild des Grauens. Für das Massaker soll die 64. Schützenbrigade hauptverantwortlich sein. Der Russe Nikita Chebrin war Teil dieser Brigade. Er floh jedoch, weil er sich weigerte, weiter im Krieg in der Ukraine zu kämpfen. Jetzt packt er über die russischen Kriegsverbrechen aus – das Interview sehen Sie im Video.
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Chebrin: Auftrag Zivilisten zu töten
Kurz vor Kriegsbeginn wurde die 64. Schützenbrigade nach Weißrussland an die ukrainische Grenze verlegt – angeblich aus Trainingsgründen, erinnert sich Chebrin. Doch dann wurden sie auf einmal in den Krieg geschickt. „Für mich war das alles eine riesige Lüge. Am 24. Februar haben sie einfach gesagt: ‘Oh, ihr müsst jetzt alle in den Krieg’.“
Chebrin wurde Zeuge zahlreicher Kriegsverbrechen, in Butcha war er jedoch nicht dabei. „Wir hatten den direkten Befehl, diejenigen zu ermorden, die unsere Position verraten könnten. Wenn jemand ein Telefon hatte, hatten wir die Erlaubnis, ihn zu erschießen“, sagt der Deserteur.
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Vergewaltiger wurden einfach nur entlassen
„Ich habe Männer weglaufen gesehen. Dann habe ich herausgefunden, dass sie Vergewaltiger waren“, berichtet Chebrin. Und die Folgen? „Sie wurden nie festgenommen, nur entlassen. Einfach so: ‘Geht’.“
Die russischen Truppen hätten sich genommen, was sie wollten – einfach so. „Sie haben es überhaupt nicht versteckt. Sie haben alles geplündert, das sie gesehen haben, auch Auto.“
Schließlich weigerte er sich im Ukraine-Krieg zu kämpfen und floh. Heute lebt er in Europa. Wenn er an seine vierjährige Tochter in Russland denkt, kommen ihm die Tränen. Chebrin sei bereit gegen seine ehemaligen Kommandeure auszusagen. (jaw)
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